Abwrackprämie und Arbeit

„Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht.“
(Friedrich von Schiller, 1759-1805, dt. Dichter)


Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und jetzt beginnt er sich an die täglichen Horrormeldungen in den Nachrichten zu gewöhnen.

„Was juckt uns das? Wir machen einfach so weiter wie bisher. Es wird schon alles wieder gut werden“, scheint ein Großteil der Bevölkerung zu denken. Das gefährliche dabei ist, wenn auch die Regierungen sich mit ihren aufgelegten Rettungspaketen selbst beruhigen und die aufgeblasene Problematik des FIAT GELDES, die Abwesenheit von Gegenwert und die allgemeine Orientierungslosigkeit nicht ernst nehmen. Und tatsächlich:

Aktienmärkte, Währungen und Rohstoffe dümpeln seit Wochen auf demselben Niveau vor sich hin, ohne dass es zu großen Änderungen käme. Doch diese Konstellation zeigt weniger ein Ende der Krise an, sondern viel mehr die Ruhe vor dem Sturm. Es ist wie bei einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch steht und bei dem die dortigen Bewohner meinen, die sich zwischenzeitlich verziehenden Rauchwolken würden eine Beruhigung der Lage anzeigen – im Untergrund jedoch brodelt es bedenklich.

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Papiergeld in Rohstoffe und Konjunktur der Worthülsen

EU-Staaten befürchten Massenarbeitslosigkeit

Die Arbeits- und Sozialminister der EU-Staaten befürchten einen massiven Anstieg der Arbeitslosgkeit wegen der Wirtschaftskrise. Der französische Minister Bertrand fordert zum Gegensteuern auf: „Wir müssen handeln und wir müssen schnell handeln.“

China tauscht Papiergeld in Rohstoffe und baut auf niedrigem Preisniveau strategische Lagerbestände auf. Im Rahmen des Bankenrettungspakets wurde einer maroden Branche mit gierigen Managern Geld hinterher geworfen (und die Banken entlassen trotzdem massenhaft Mitarbeiter). Sinnvoller wäre es, strategische Rohstoffbestände aufzubauen und damit der Realwirtschaft zu helfen. Steigende Rohstoffpreise sind also nicht schlecht für die Wirtschaft, sondern gut. Zur populären Argumentation, dass man ja billiger tanken kann und damit mehr Geld für den Konsum ausgeben kann, kann einmal folgendes dagegen gehalten werden. Wenn niemand mehr einen Job besitzt, nützt es dem Konsum auch nichts, wenn der Liter Benzin sich im Preis halbiert hat. Viele Fachleute sehen es ohnehin anders: Nur ein hoher Preis für den endlichen Rohstoff Öl (und andere Rohstoffe) schafft Innovationen, welche die Menschheit rechtzeitig auf das postfossile Zeitalter vorbereitet. Elektroautos, Solar– und Umwelttechnik – um nur einige zu nennen – dort entstehen die neuen Arbeitsplätze der Zukunft . Gleichzeitig sorgen hohe Rohstoffpreise für eine erhöhte Wirtschaftstätigkeit (Investitionen in Exploration steigen, was wiederum Equipment wie Bohrgeräte, Fahrzeuge, Schiffe etc. benötigt). Bezüglich dieser Argumentation ist es interessant, dass China letzte Woche bekannt gegeben hat, seine Lagerbestände in Rohstoffen aufzustocken (bereits seit längerem hat man Exportbeschränkungen für wichtige Rohstoffe verhängt). Angesichts der Überflutung mit US-Dollar (Helikopter-Ben macht derzeit seinem Namen alle Ehre) ist der Tausch von inflationärem Papiergeld in nicht beliebig reproduzierbare, harte Rohstoffe wohl nicht die schlechteste Idee der Chinesen.

Die Allmacht der US-Notenbank

Warum die Entscheidungen der Fed Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben

Und was machen wir hier, in Europa? Es wird viel geredet hinter verschlossener Tür und nach außen hin hören wir in den Nachrichten oder lesen in den Zeitungen Stellungnahmen aus den Regierungskreisen, die nichts konkretes aussagen sondern nur beschwichtigen sollen. So langsam gibt es aber weniger Menschen, die sich beschwichtigen lassen wollen. Wozu auch? Bislang gibt es neben Worthülsen keinen Plan, auf dessen Grundlage ein Privathaushalt oder eine produzierende Firma ihre kurzfristige Planung abstellen könnte.

Rezepte gegen die Rezession

Was Deutschland plant

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Eigentum – Rettung und Vertrauen

„Gott beantwortet das Gebet auf seine Weise, nicht auf die unsrige.“ (Mahatma Gandhi (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Führer der indischen Befreiungsbewegung)  

 

Deutsche Bank malt Horrorszenario  Schlimmer geht immer: Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank befürchtet, die Wirtschaft könne 2009 um vier Prozent schrumpfen. Sollte die Prognose sich bewahrheiten, wäre das die größte Krise seit Bestehen der Bundesrepublik.  

 

Nach dem Konjunkturpaket ist vor dem Konjunkturpaket Noch kabbeln sich die Politiker wegen des ersten Kunjunkturpakets vor der Bundesratssitzung, da kommt schon das zweite Konjunkturpaket ins Gespräch. Das erwartet jedenfalls die Union laut Laurenz Meyer schon im Januar, wie er im ZDF sagte.  

 

Alle Optionen offen  (von Peter Frey ) „Alle Optionen“ seien offen, hat die Kanzlerin beim CDU-Parteitag in Stuttgart gesagt: Kein klares Ja, kein klares Nein zu Steuersenkungen. Sie lässt sich damit politisch Optionen offen und stellt die Koalition über Wünsche der eigenen Partei.  

 

Die Schrecken der Deflation Konsum heute ist besser als Konsum morgen (von Reinhard Schlieker) Es schwirren so viele Reizwörter umher in diesen Tagen – den Leuten wird es schummerig im Kopf. Das Schlimmste in dieser Situation: Viele unerwünschte wirtschaftliche Entwicklungen kommen momentan kurz hintereinander. Das kostet Nerven.

 

Die letzten 12 Monate fordern uns Glaubensfähigkeit in jedweder Richtung ab. Und das Vertrauen der Bürger und Verbraucher wird von den Macht- und Instrumenteninhabern in der Politik und Wirtschaft auf miese Art missbraucht. Immer weniger kann man sich des Eindrucks erwehren, dass der Bürger auch in einer Demokratie als Milchkuh betrachtet wird, die abzustimmen und zu zahlen – dabei leise zu sein hat. Geräusche könnten die visionslosen Gedankengänge der Leistungsträger und Lenker der Politik und Wirtschaft stören und die leise auf Seite gebrachten Millionen und Milliarden Euro sichtbar machen. Es geht nicht um Wohlstand für alle, sondern darum, wer gerade Recht und Wahrheit meint gepachtet zu haben.   Das schöne und wertvolle Zitat von Mahatma Gandhi bringt den Wert des Glaubens auf den Punkt

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Mit Steuern zur Gerechtigkeit – Christ Demokratisches Versagen

CDU geht fast harmonisch ins SuperwahljahrMit demonstrativer Harmonie hat sich die CDU auf das Superwahljahr 2009 eingestimmt. Angela Merkel wurde auf dem Parteitag mit 94,8 Prozent als CDU-Vorsitzende bestätigt. Finanzexperte Merz forderte trotz Merkels Nein rasche Steuersenkungen.

Verhältnis CDU/CSU Horst wo? (von Thorsten Alsleben, Stuttgart)
Weder bei der CDU noch bei der CSU kann sich jemand daran erinnern, dass es je einen CDU-Parteitag gegeben hat, auf dem kein CSU-Chef gesprochen hat. Das sagt viel über das Verhältnis der Schwesterparteien.
Job-Kahlschlag bei BayernLB Die bayerische Landesbank baut mehr als ein Viertel ihrer Stellen ab. Von den 19.200 Arbeitsplätzen im Konzern sollen bis 2013 insgesamt 5600 abgebaut werden, so die BayernLB. Die Gewerkschaft ver.di fordert ein Rettungspaket für die Mitarbeiter.
Auftragseinbruch bei Maschinenbauern 16 Prozent weniger Bestellungen im Oktober
Finanzkrise: Baubranche profitiert und verliertGroßprojekte liegen teilweise auf Eis – Gute Aussichten für den Straßenbau

Merkel rüffelt Banken, sie seien zu knauserig bei Krediten, die Opposition hält Konjunkturpaket für verfehlt, Merkel warnt vor Hast bei Kampf gegen Wirtschaftskrise und Köhler redet Bankern ins Gewissen. Aus der Politik der kleinen Schritte sei eine Politik der eingeschlafenen Füße geworden, so die FDP.

Eine gerechte Verteilung von Steuern ist dann gegeben, wenn so besteuert wird, dass der Steuerzahler Recht auf Leben als Naturgesetz hat, Recht auf unversehrtes Leben als Verfassungsrecht alltäglich erleben kann.

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Charakterschwäche der Leistungsträger ist Krise

Ackermann wehrt sich gegen Regierungs-Rüge

Jetzt gibt er klein bei: Für seine abfälligen Bemerkungen zum Rettungspaket musste Josef Ackermann Prügel einstecken – nun ist alles anders. Die Deutsche Bank würde das Paket befürworten, auch wenn seine Bank das Geld nicht nötig habe.

 

Glos: Banker müssen Reue zeigen

Das Vertrauen ist futsch. Um es wieder zu gewinnen, wünscht sich Wirtschaftsminister Glos von den Managern ein Zeichen der Reue – und des Verzichts. Sie sollten ihre Bonuszahlungen streichen, so wie es Deutsche Bank-Chef Ackermann gemacht hat.

Ackermann entwickelt sich zum Buhmann der Nation

 

Glos und Ackermann, zwei Kontrahenten, die sich nicht verstehen. Obwohl sie beide das Gleiche wollen – in Ruhe gelassen werden und die Taschen voll. So sieht Reue aus bei dem einem und die Kooperation bei dem anderen. Und sie sind austauschbar, treffen sich oft aber ohne Ergebnis, weil sie keins haben wollen. Es läuft doch alles gut. Der Staat steht mit 500 Milliarden parat, falls es widererwarten nicht laufen sollte. Egal wie, die Lobbyisten haben Konjuktur, stehen auf den Fluren der Ministerien und bereiten die Gegenseitigen Scheingefechte. Damit wird die öffentliche Meinung in der Illusion gehalten, es passiert schon das Richtige und alle werden gerettet. Im Moment wird nur ausgesessen – auf einem Sack voll frisch gedruckten oder noch gar nicht vorhandenem Geld. Charakter ist anders. Mit Charakter verfolgt einer ein ethisches Ziel, ein Ergebnis, von dem alle profitieren. Auch die, deren Geldbörse von Hunger offen bleibt.

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Welche Krise ist die richtige

Bundeskanzler Ludwig Erhard am 2. April 1965 beim Besuch der Zeche Friedrich der Große, Schacht 6, in Herne (von Arnoldius)

Die Banken haben mit anderen Zockern und Wirtschaftskriminellen ein Risiko für die Gemeinschaft produziert, dass der Bundesregierung als Flächenbrand erscheint. Da die Demokratie auf dem sozialen Ausgleich beruht, versuchen die Regierungen Vertrauen zu schaffen, in dem sie den Kreislauf am Laufen halten. Zu welchem Preis? Ständige Gipfelkonferenzen lenken von Wachstumsbarierren und von der massiven Reduktion an Personal in der Strafverfolgung, das bei Klärung von Wirtschaftskriminalität fehlt. Diese beiden Aspekte verbinden sich mit Milliarden schweren Rettungspaketen zu einer unheilvollen Allianz der kollektiven Verdrängung von veränderbaren Problemen. Während dessen können kleinere und größere Corporationen zu Krisengewinnlern werden, in dem sie mit Hilfe von Lobbyisten entlang von eingefahrenen Strukturen die Ressourcen der Gemeinschaft (Steuerzahler) zu unproduktiven Kapitalvermehrung benutzen. Geld, das wir für Innovationen und deren Etablierung als Wachstumsfaktoren brauchen. So wird auch im ökonomischen Bereich im elitären Stil das Althergebrachte zementiert, wie es sich vermeintlich am Besten ausbeuten lässt.

Wir haben nicht das Problem mit Kapitalismus.

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Bungee-Sprung der Demokratie

Ermächtigungsgesetze

Rettungspaket im Eiltempo abgenickt
Der Weg für das Rettungspaket für den schwer getroffenen deutschen Finanzmarkt ist frei. Nach der Zustimmung von Bundestag und Bundesrat unterschrieb Bundespräsident Horst Köhler das Gesetz. Es tritt am Samstag in Kraft
Von der Idee zum Gesetz in 6 Tagen
von Thorsten Alsleben, Berlin
Was sonst mehrere Wochen dauert, ging beim großen Rettungspaket in gerade mal fünf Tagen. Ein Lehrstück in Sachen effektiver parlamentarischer Demokratie in Krisenzeiten.

 

Golden Gate Bridge

Die unten zusammengestellten Nachrichten eines Tages, vom 16.10.2008 auf ZDF.de zeigen zu deutlich, in welcher hysterischen Verwirrung wir uns gerade alle zusammen einig sind. Banken handeln mit faulen Krediten. Würden sie so etwas sich jemals vorgestellt haben in Verbindung mit dem Begriff „Bank“. Bis zu dieser Bankenkrise wurden vor allem Kreditnehmer als faule, gefährliche Bakterien durchleuchtet, die eine Bank infizieren könnten. Das neue ist, dass die Bank gieriger als der Kreditnehmer geworden ist, den Kreditnehmer quasi überholte, aber unterwegs nicht so schnell wie erforderlich die faulen Kredite loswerden konnte. Nicht einmal die berüchtigten Todesschwadronen der  Hedgefonds haben es geschafft, die unter dieser Last an selbst gezüchteten Bakterienstämmen von Krediten leidenden Banken zu befreien. Die Infektion ist zu einer Epidemie geworden, der nicht einmal die aggressivsten Händler der Hedgefonds Herr werden konnten.

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Krieg für Dollar gegen Euro – schleichende Währungsreformen

1944 wurde mit dem Bretton-Woods-System ein internationales, auf dem goldhinterlegten US-Dollar basierendes Währungssystem geschaffen, das jedoch 1973 scheiterte, nachdem die US-Regierung in Folge des Vietnamkriegs international zahlungsunfähig wurde und 1971 den Goldkernstandard endgültig aufgab. Ronald Reagan setzte mit der unverantwortlichen Liberalisierung des Ordnungsrahmens des Finanzmarktes noch eins drauf , seitdem haben sich Bankenprodukte immer mehr zu Wett- und Luftnummern entwickelt. Die Chinesen haben durch die momentane Finanzkrise alleine 500 Milliarden USD an Werten verloren, weil USD und damit verbundenen Papiere eine rasante Fahrt hinter sich haben und die privaten Kleinanleger in den USA sehen ihre Rente innerhalb von paar Tagen schwinden. Die Immobilienblase der USA war und ist nur einer der Höhepunkte dieser unheilvollen Kur von Ronald Reagan. Dieser setzte der Aufgabe von Goldstandard der goldbasierten Währungen den Stempel eines permanenten Misstrauens auf. „Fiat money“ in Verbindung mit Derivaten, Verbriefungsgeschäften und anderen Bankenprodukten ohne reale Grundlage ist ein giftiges Cocktail für die Werte, mit denen wir handeln. Das Geld ist dabei zum Selbstzweck geworden. Die Werte der Welt müssten um ein Drittel nach unten korrigiert werden, um das Verhältnis Geld und Gegenwert auf ein reales Verhältnis zurück zu bringen. Insofern ist die nun mehr aufgestellte Forderung „Keine Leistung ohne Gegenleistung“ ein wichtiges Kriterium für die Aufstellung eines neuen Ordnungsrahmen für Finanzgeschäfte auf der Welt. Und Aktien müssen wieder das sein, was sie sind: Teilhaberpapiere an einer Werte schaffenden Firma. Sie dürfen nicht durch Wetten auf dem Finanzmarkt hin und her gejagt werden. Bis dahin muss die Weltgemeinschaft den Kreislauf des vereinbarten Wert von „Fiat Moneys“ durch Stützungsmaßnahmen am laufen halten, sonst leiden unzählige Unschuldige unter den Auswirkungen ungebremster Gier von Einzelnen. „Ohne den Krieg hätten die USA eine bessere Konjunktur, höhere Aktienkurse und einen besseren Arbeitsmarkt“, sagt Allen Sinai, Chefökonom von Decision Economics. Er hat simuliert, wie sich die US-Wirtschaft ohne Krieg entwickelt hätte.

Euro-Länder beschließen Banken-Schutzschirm

Die 15 Euro-Länder haben einen Schutzschirm für ihr Bankensystem beschlossen. Sie einigten sich auf detaillierte Vorgaben für die nationale Unterstützung der Finanzinstitute. Unter anderem solle es Garantien für Kredite zwischen den Banken geben.

Bankenhilfe nach britischem Vorbild

Die 15 Staaten der Euro-Zone haben sich auf Garantien zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit wichtiger Banken geeinigt. Das sagte Belgiens Finanzminister Reynders in Paris. Der bereits bekannt gewordene Entwurf der Gipfel-Erklärung sieht koordinierte Maßnahmen nach britischem Vorbild vor.

Am Sonntag Morgen flattert eine SMS am Handy rein: Rettungsaktionen verpuffen wirkungslos, Börsen weiter auf Talfahrt, Conergy Put mit +136% und Gold Call mit +5% ausgestoppt! Eine Information im Wettspiel der Börse. Zertifikate, Derivate und andere Zockerpapiere haben trotz Finanzmarktkrise immer noch Konjunktur. D. h. die Börsianer versuchen mit Wettspielen die Schutzschirme zu unterfliegen. Obwohl es Wetten sind, ist es angesichts des Geldwertes verständlich. Denn diese Wettpapiere dokumentieren die zweite Ebene des „Fiat Moneys“, d. h. eines Wertes, der nur auf Vertrauen, einer Vereinbarung folgt, solange diese Vereinbarung hält.

Der Krieg Dollar gegen Euro ist in der Welt von Papiergeld für beide Seiten in den letzten Wochen sichtbar schlecht ausgegangen – es gibt nur Verlierer und Opfer, ein paar Gewinnler, wie immer. Wenn wir uns über das NEUE VERTRAUEN Gedanken machen, dann dürfen wir am Wert des Geldes nicht vorbei gehen. Wir brauchen eine Basis für die Währungen, die sich nicht beliebig vergrößern lässt. In diesem Punkt hat Herr Ackermann von der Deutschen Bank recht: alles andere sind dagegen Peanuts. Vertrauen ist erst dann wieder hergestellt, wenn das Geld nicht einen Systemwert (Absprache), sondern seinen eigenen Wert zurück bekommt.

Die 40-€-Hose kostete früher 80 DM. Und die Bohrmaschine kostet jetzt 150 €. Bis 2002 zahlten Sie dafür 300 DM. Jetzt rechnen die meisten Menschen gar nicht mehr um. Wozu auch, denn die 99-DM-Stehlampe kostet ja mittlerweile 99 €. Oder 123 €. Schuld sollen gierige Händler, unverschämte Ölscheichs, streikfreudige Gewerkschafter sein. Inflation. Das sagen sie im Fernsehen. Das schreiben sie in der FAZ und im Handelsblatt. Ob das nicht gelogen ist. Inflation ist doch nicht Preisanstieg. Und sie, die Inflation beträgt offiziell nur 3%. Können die Macher der öffentlichen Meinung nicht rechnen, oder wollen die nicht? Missbrauchen die vielleicht sogar ihren Experten-Status, um uns was vorzugaukeln? 1 Euro hat den Wert einer Mark.

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Rettungsplan und Chancengleichheit

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Niveau der Leitzinsen wie erwartet ein weiteres Mal bestätigt.
Ungeachtet der sich ausweitenden Finanzkrise und einer immer mehr auf die Rezession zusteuernden Wirtschaft der Eurozone beließ die Notenbank ihren wichtigsten Zinssatz am Donnerstag wie erwartet bei 4,25 Prozent. Gleichzeitig öffnete EZB-Präsident Jean-Claude Trichet aus Sicht von Beobachtern auf der anschließenden Pressekonferenz die Tür für Zinssenkungen.

Die Finanzkrise hält die Welt weiter in Atem. Aus dem Banken-Sektor prasseln ständig neue Hiobs-Botschaft auf uns ein. Dagegen herrscht in den anderen Branchen eine nahezu gespenstische Ruhe – es gibt kaum Nachrichten. Fast scheint es, als bewege sich nichts, weil alle Welt auf Washington blickt. Immerhin hat gerade der Senat das Rettungspaket abgesegnet. Am Freitag wird das US-Repräsentantenhaus erneut über den Notfall-Plan für den amerikanischen Finanzsektor entscheiden.

Drei mögliche Entwicklungen:(Robert Hsu, Chefredakteur, China Strategy | © 2008 Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG)

Der schlimmste Fall: Leider besteht die Möglichkeit, dass einige Politiker noch immer nicht die Gefahr der aktuellen Kreditklemme verstanden haben. Die Stimmung in Amerika ist die: „Warum sollen wir gierigen Bankern helfen?“ Leider leihen die Banken allerdings derzeit niemandem Geld – Käufe von Autos oder Urlaubsreisen müssen zurück stehen, selbst Studenten haben es schwer, einen Kredit für ihr Studium zu bekommen. Deshalb trifft das Debakel die ganze Gesellschaft, vor allem kleine Unternehmer. Wenn der Plan abgelehnt wird, geht es mit dem Ausverkauf an der Börse weiter – bis zu 20% Abschlag sind dann möglich. Wir werden den Kollaps weiterer Banken sehen, nur einige starke Häuser wie die Bank of America, JP Morgan und Wells Fargo werden überleben.

Das wahrscheinlichste Szenario: Wenn der Kongress das Hilfsprogramm durchwinkt, können wir uns auf eine Erleichterungs-Rallye einstellen. Allerdings müssen auch danach das US-Finanzministerium und die Notenbanken für Liquidität sorgen. Wahrscheinlich hält sich eine Menge Skepsis. Wenn das Vertrauen jedoch zurück kehrt, geht es langsam aber sicher nach oben. China-Aktien könnten besonders stark steigen, da sie übermäßig herunter geprügelt wurden.

Die beste aller Welten: Nach der Verabschiedung des Rettungsplanes kehrt umgehend das Selbstbewusstsein zurück. Die Bullen greifen an und die Börsen weltweit schießen nach oben. Tatsächlich sagte gerade der ehemalige US-Notenbank-Chef Alan Greenspan, er gehe davon aus, dass das Vertrauen eher früher als später zurück kehrt und dass diese Jahrhundertkrise ihr Ende findet. Auch die Investoren-Legende Warren Buffett ist wieder aktiv und hat sich sowohl bei Goldman Sachs als auch bei General Electric eingekauft. Auch in diesem Fall würden China-Aktien besonders kräftig profitieren.
Tatsächlich spricht auch die Häufung von Unsinn und Panikmache, die durch die Medien geistert, für einen psychologischen Wendepunkt. Unklar ist natürlich, ob nicht noch mal ein finaler, panischer Ausverkauf kommt. Doch wenn Politiker, die noch nie eine Aktie besaßen, plötzlich lautstark über das Finanzsystem fabulieren, dann ist etwas faul, dann steigt die Angst. Und wenn der autokratische russische Premier Wladimir Putin ausgerechnet Amerika für seine eigenen Probleme verantwortlich macht – und dabei die Flucht der Investoren vor seinen Polizeistaat-Methoden gegenüber der Wirtschaft außer Acht lässt – dann ist dies schon ein interessantes Signal für die umgehende Nervosität. Und wie ein amerikanisches Sprichwort sagt: „Sei vorsichtig, wenn die anderen gierig sind und sei gierig, wenn alle anderen vorsichtig sind.“

Aber das ist nicht alles.
Schon jetzt muss daran gedacht werden, wie das wirtschaftliche Gemeinwesen eines Landes weiter geht.
Deshalb ist es gut, verständlich und zum richtigen Zeitpunkt, wenn sich die Beziehungen zu Russland soweit normalisieren und stabilisieren, dass wir Zugang zu Rohstoffen und Markt in Russland haben.
Deshalb ist es wichtig, wenn die Geldmenge der Eurozone im Rahmen gehalten und nicht aufgeblasen wird.
Deshalb ist es wichtig, dass Subventionen auf ein Minimum und dann mit Sicherheitsleistungen abgesichert heruntergefahren werden – Subventionen torpedieren die freie Marktwirtschaft und verleiten zu Korruption (d. h. in Anträgen mehr aufschreiben, als real möglich ist). Damit wieder normale Zeiten in der Wirtschaft und auf den Finanzmärkten einkehren können und Anleger mit Zuversicht die Firma aussuchen können, in die sie Geld investieren wollen, bis dahin muss einiges geregelt werden. USA haben nach dem 11.9.01 mit Finanzspritzen die Wirtschaft und Finanzmarkt gestützt, damit es zu keinem Desaster der Wirtschaft nach dem Attentat auf das WTC komme. Anstatt dass dieses Geld in die Güter produzierende Wirtschaft investiert wurde, ist es meistens in den Investmentbanken zu Entwicklung und Vermarktung von neuen Finanzprodukten, auch der „faulen Kredite“, die den Verbrauchern mit fadenscheinigen Aufklärungen angedreht worden sind. Die Investmentbanken haben seit 2001 130 Milliarden Gewinne realisiert. Jetzt muss der Schaden vom Staat mit einem 700 Milliarden Rettungspaket aufgeräumt werden. Ein schlechtes Geschäft.

Die Wettspiele auf der Börse müssen verschwinden. Sie handeln ohne Substanz und stören durch die dabei entstehende Psychologie eine realwirtschaftliche Bewertung des betreffenden Unternehmen.
Derivate, Zertifikate usw. sind keine Wirtschaftsleistungen sondern Gewinne im Kasino.
Die Einlagen der Bankkunden müssen besser und höher abgesichert werden. Sie sind nämlich das Geldvolumen, aus dem gute Kredite vergeben werden können. Und werden wieder von der Wirtschaft für Investitionen gebraucht.

Dabei ist wichtig, dass Regeln aufgestellt werden, die wie Analog bei Ratifizierung von Atomveträgen zum internationalem Recht werden.

Steuervereinfachungen und Gerechtigkeit muss her, vor allem in Deutschland sind wir daran interessiert. Ein gesunder Steuerzahler stützt mit seiner Leistung am besten eine gesunde Wirtschaft des eigenen Landes.
Beschwichtigung ohne begründete Substanz ist schlimmer als die Wahrheit zu sagen. Wir sollten also Politiker nicht mehr wählen, die Angst vor Wahrheit haben und nicht in der Lage sind, rechtzeitig über den „Plan-B“ zu sprechen. Das beste Beispiel sind die Bewertungen der Arbeitslosigkeit, oder besser gesagt der Verminderung der Arbeitslosigkeit. Die Zunahme von 260% an Zeitarbeit alleine ist Beweis dafür, dass sich unser Arbeitsleben in japanische Verhältnisse entwickelt – in Japan ist jeder dritte ein Zeitarbeiter. Im Zuge dieser Entwicklung werden pro Jahr 20% Wachstumsraten der Immobilienindustrie, die für die Zeitarbeiter ohne Heimat quer durch Japan 6 qm Wohnungen hinstellen – zu überhöhten Mieten natürlich. Also arbeitet der japanische Zeitarbeiter für den Arbeitgeber, der ihn ausgeliehen habe und für die Vermieter von solchen Übergangswohnungen. Wirtschaftlich ein Unsinn für alle.

Wenn die Krise, die wir nun als Bankenkrise erleben, eine Chance für alle werden soll, dann müssen wir auch die Einstellung der Partner im Staatsvertrag überdenken. Nicht einmal bei Flutkatastrophen wurden die Opfer so üppig bedacht, wie die leidenden Banken und Finanzinstitute in den letzten Wochen. Immer öfters gewinnt man den Eindruck, dass derjenige ein wahrer Bürger der Bundesrepublik ist, wenn er etwas leistet – erst dann. Wenn er keine Arbeit hat und auf soziale Unterstützung der sozialen Marktwirtschaft angewiesen ist, dann wird sehr schnell zu einem staatsbürgerlichen Bettler – läuft vom Amt zu Amt und fühlt seitenlange Formulare, die an eine peinliche Befragung erinnern. Solchen Befragungen müssen sich Bankenmanager nicht aussetzen, denn bis sie so einen Formular wahrheitsgemäß überprüft und vollständig ausgefüllt hätten, wäre die Bank längst pleite.

Existentielle Stabilisierung ist wichtig und zwar für alle. Selbstbewusste Banker und Bürger brauchen wir auch alle. Also müssen wir von der Obrigkeit als Regulator des Zusammenlebens weg. Hier ist die FDP gefragt, die gerade in den Bayerischen Landtag gewählt worden ist. Auch auf der Bundesebene zeichnet sich ab, dass die FDP ihre Chance bekommen könnte. Das liberale Kredo verspricht ernsthaft angewandt Chancengleichheit und das Abrücken von den abhängig gemachten Bürgern.

Die Milliardenbeträge, die in letzten Wochen so leicht über die Bildschirme allabendlich vor unseren Augen hinweg gezogen sind zeigen, dass es Geld im Gemeinwesen gibt, es kommt darauf an, wie und wofür wir es ausgeben. Eine freiheitlich demokratische Gesellschaft muss das Geld so ausgeben, dass alle freiheitlich demokratisch und auskömmlich leben können, ohne sich schämen oder in Krankheit hineinarbeiten müssen.
Das Bürgergeld muss her.
Jeder Bundesbürger, der hier geboren ist, muss ein Bürgergeld in Höhe von etwa 850,-€ monatlich bekommen, unabhängig davon, ob er arbeitet oder nicht, Kinder entsprechend weniger. Es macht keinen Sinn, sich Gedanken darüber zu machen, ob es faule oder fleißige Menschen gibt, denn diese Kategorie hat in der bestehenden und zu erwartenden Weltarbeitsteilung (Globalisierung) keine Bedeutung. Die Menschen müssen hinter der Arbeit her gehen – freie Menschen gehen freiwillig hinter der Arbeit, weil sie etwas wollen, da sie bereits etwas sind: Bürger ihres eigenen Landes. Ein bedingungsloses Grundeinkommen

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