Abwrackprämie und Arbeit

„Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht.“
(Friedrich von Schiller, 1759-1805, dt. Dichter)


Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und jetzt beginnt er sich an die täglichen Horrormeldungen in den Nachrichten zu gewöhnen.

„Was juckt uns das? Wir machen einfach so weiter wie bisher. Es wird schon alles wieder gut werden“, scheint ein Großteil der Bevölkerung zu denken. Das gefährliche dabei ist, wenn auch die Regierungen sich mit ihren aufgelegten Rettungspaketen selbst beruhigen und die aufgeblasene Problematik des FIAT GELDES, die Abwesenheit von Gegenwert und die allgemeine Orientierungslosigkeit nicht ernst nehmen. Und tatsächlich:

Aktienmärkte, Währungen und Rohstoffe dümpeln seit Wochen auf demselben Niveau vor sich hin, ohne dass es zu großen Änderungen käme. Doch diese Konstellation zeigt weniger ein Ende der Krise an, sondern viel mehr die Ruhe vor dem Sturm. Es ist wie bei einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch steht und bei dem die dortigen Bewohner meinen, die sich zwischenzeitlich verziehenden Rauchwolken würden eine Beruhigung der Lage anzeigen – im Untergrund jedoch brodelt es bedenklich.

Schon beginnen Traditionsunternehmen, die wir nie mit der Finanzkrise in Verbindung gebracht hätten, ernsthafte Probleme zu bekommen: Schießer, Märklin. Die Krise scheint sich immer weiter in unserem Leben einzunisten.
Der Automobilzulieferer-Gigant Schaeffler steht vor dem Aus und schreit nach Geld vom Staat. Die großen Vorzeigeunternehmen im deutschen Maschinenbau, die so viel Bedeutung für unseren Wohlstand haben, müssen mit einem mehr als dramatischen Auftragsschwund leben: 40% weniger Aufträge allein im Dezember. Die Zeit der Massenentlassungen beginnt: Die krisengeschüttelte HSH Nordbank will 1.500 Stellen streichen – doppelt so viele wie bisher befürchtet. Und die großen Anleger haben bereits erkannt, dass die glorreichen Rettungspakete der Obamas und Merkels dieser Welt nichts gegen den unerbittlichen Mahlstrom der Wirtschaftskrise ausrichten können. Dabei kreist noch eine Blase von wertlosen Derivaten als „Werte“ in Billionenbeträgen um den Globus. Alle meinen: so lange diese Derivate vom Computer zum Computer kreisen, so lange ist Ruhe – vor dem Sturm.

US-Finanzminister hat die Details zum neuen amerikanischen Notprogramm mit einem Volumen von unvorstellbaren 3 Billionen Dollar bekannt gegeben – und der Dow Jones geht um 400 Punkte nach unten. Das heißt in klaren Worten:

Die Insider haben bereits die Hoffnung aufgegeben. Eine Rettung ist nicht mehr möglich. Die große Depression unvermeidbar. Die Depots der Anleger werden der Situation angepasst, sie bestehen zunehmend aus Rohstoffen, auch aus physischen Gold, aus sicheren Anleihen von Staaten, die nicht oder kaum von der Krise betroffen sind und aus Barreserven von sicheren Währungen, die in der Krise das einzig sichere Zahlungsmittel sein werden. Nur welche sind es?

Ich weiß es nicht, habe auch kein Geld, welche zu kaufen. Bin aber eher der Meinung, wir müssen schnellstens anfangen, wieder zu arbeiten – alle, ob Manager mit Systemplanung und Systemlernen, oder der Mann oder die Frau an der Werkbank. Beide Seiten haben die gleiche Aufgabe: die Produktionsmittel für Schaffung von präsentablen und verkaufbaren Werten zu benutzen, miteinander zu arbeiten und aufhören, sich gegenseitig zu bespitzeln. Für Qualitäts- und Erfolgskontrolle brauchen wir keine Geheimdienstmethoden, sondern unsere Sinne und Gehirnschmalz.

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