Welche Krise ist die richtige

Bundeskanzler Ludwig Erhard am 2. April 1965 beim Besuch der Zeche Friedrich der Große, Schacht 6, in Herne (von Arnoldius)

Die Banken haben mit anderen Zockern und Wirtschaftskriminellen ein Risiko für die Gemeinschaft produziert, dass der Bundesregierung als Flächenbrand erscheint. Da die Demokratie auf dem sozialen Ausgleich beruht, versuchen die Regierungen Vertrauen zu schaffen, in dem sie den Kreislauf am Laufen halten. Zu welchem Preis? Ständige Gipfelkonferenzen lenken von Wachstumsbarierren und von der massiven Reduktion an Personal in der Strafverfolgung, das bei Klärung von Wirtschaftskriminalität fehlt. Diese beiden Aspekte verbinden sich mit Milliarden schweren Rettungspaketen zu einer unheilvollen Allianz der kollektiven Verdrängung von veränderbaren Problemen. Während dessen können kleinere und größere Corporationen zu Krisengewinnlern werden, in dem sie mit Hilfe von Lobbyisten entlang von eingefahrenen Strukturen die Ressourcen der Gemeinschaft (Steuerzahler) zu unproduktiven Kapitalvermehrung benutzen. Geld, das wir für Innovationen und deren Etablierung als Wachstumsfaktoren brauchen. So wird auch im ökonomischen Bereich im elitären Stil das Althergebrachte zementiert, wie es sich vermeintlich am Besten ausbeuten lässt.

Wir haben nicht das Problem mit Kapitalismus. Ordentlich gemacht, ist Kapitalismus eine Gesellschaft mit Produktionsmitteln in Händen von denen, die damit Fortschritt und Wachstum fördern können. Die soziale Marktwirtschaft hat dazu noch die soziale Komponente des werthaltigen Kapitals verstärkt. Wenn wir aber Kapitalisten haben, die Verluste Sozialisieren und Gewinne privatisieren, die Subventionen des Staates (des Gemeinwesens) zur Füllung von eigenen Taschen benutzen (Subventionskapitalismus), dann haben wir nicht ein gesellschaftliches Problem der Systeme, sondern ein Problem der Unordnung – Kapitalismus von ordentlichen Kaufleuten gesetzlich konform durchgeführt, würde nie zu so einer Krise führen. Die Selbstregulationskräfte des Marktes sind von den Managern außer Kraft gesetzt worden, nicht von der Gemeinschaft. Ein Lehrstück für die Linkspartei, die dabei feststellen muss, dass nicht „Die Linke“ gebraucht wird, sondern Einhaltung von bestehenden Gesetzen und Ethik.

 

USA und EU: Gipfelnd durch die Krise

Gemeinsam sind wird stark: Mit einer „Serie“ von Finanzgipfeln wollen die USA und EU die Bankenkrise bekämpfen. Der erste Gipfel soll im November stattfinden. Dann sollen Richtlinien vereinbart werden, um eine Wiederholung der Krise zu verhindern.>

Erik Händeler rüttelt mit seinem Buch "Die Geschichte der Zukunft" die Leser auf und vertritt auch bei seinen vielen Vortragsreisen, Interviews und Rundfunkbeiträ- gen immer wieder die Auffassung: Wir sind der Krise nicht ohnmächtig ausgeliefert. Wir haben die Wahl!

Wenn wir die Kultur der Zusammenarbeit den neuen wirtschaftlichen Anforderungen angepasst haben, werden wir die zusammen gehörenden ökonomischen Probleme der Arbeitslosigkeit, Bildung, Rente, Krankheitskosten und Steuerausfälle bewältigen. Wie immer, hat der Mensch die Wahl. Die Depressionen der Vergangenheit hätten nicht so hart ausfallen müssen, wenn die Gesellschaften nicht so lange an den vorherigen Strukturen festhielten und sich gegen die neue Basisinnovation so lange gewährt hätten, bis der Leidensdruck zu groß wurde.

Dabei muss dafür gesorgt werden, dass Mitglieder der Gesellschaft und Mitarbeiter eines Unternehmens, in den Medien und in der Politik produktiver mit Informationen umgehen. Die bestehende Informationsgesellschaft verbreitet die Gedanken nicht etwa schneller, im Gegenteil wird es immer mühsamer in der gigantischen Flut anhaltend wiedergekäuter Ideen die besseren Argumente herauszufinden. In Zeiten von Krisen wird die Informationsgesellschaft genauso konservativer wie die früheren Gesellschaften in deren Krisen und sie benutzt die Informationsflut zur Umdefinierung der Wirklichkeit nach dem Prinzip: was oft genug gesagt und wiederholt worden ist, ist die Wahrheit, was seltener zu Sprache kam, ist ein gefährlicher Nebeneffekt der Freiheit. Die Menschen schränken sich oder werden in ihrer Freiheit zu Gunsten einer vermeintlich besseren Zukunft eingeschränkt. Der einzige Standortfaktor, durch den sich Regionen der Welt künftig noch voneinander Unterscheiden, ist die Fähigkeit der Menschen vor Ort, mit Informationen umzugehen. Die Art, wie Menschen miteinander umgehen, wie sie sich organisieren, das wird zum Kernproblem wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit in der Informationsgesellschaft.

 

Es sind Faktoren identifiziert worden, die eine gesunde Entwicklung verhindern. Destruktivität ist eine Wachstumsbarierre. Destruktivität mit weltweiten Wachstumsbarierren sind bislang Geldwäsche, Angst, Korruption/Bestechung, Drogenmarkt, Alkohol als die wichtigsten und teuersten nachgerechnet worden. Geldwäsche verursacht jährlich einen Schaden von 1.000 Milliarden USD weltweit (10% des Welthandels) und hat sich 1990-2004 verzehnfacht. Angst kostet weltweit 2.000 Milliarden USD/Jahr an Ausfall- und Behandlungs-/Folgekosten. Korruption und Bestechung verursachen jährlich ebenfalls eine Belastung von 2.500 Milliarden USD weltweit (d. h. 5% aller Wirtschaftskosten). Drogenmarkt ergänzt mit 900 Milliarden USD/Jahr den weltweiten destruktiven Schaden (2000/2001 haben 200 Millionen Menschen weltweit illegale Drogen eingenommen). Der Alkoholumsatz macht mit 700 Milliarden USD/Jahr weltweit weit mehr aus, als für Forschung ausgegeben wird – und das ohne Folgekosten der Auswirkungen von Alkoholkonsum.

 

FBI fehlen Ermittler gegen Wirtschaftskriminelle

Bericht: Für den Kampf gegen Terror abgezogen

Das wird nicht alleine ein Problem von FBI sein – in der Strafverfolgung ist in den meisten Ländern das Fachpersonal reduziert worden. Angesichts der Billionen Dollar, die alleine bei Geldwäsche und Korruption/Bestechung zu Buche schlagen und die Volkswirtschaften schädigen, sind diese Sparmaßnahmen nicht verständlich und müssen andere Hintergründe haben, wie z. B.: die Verflechtung zwischen Politik und Wirtschaftskriminalität will sich nicht so genau in die Karten schauen lassen. Also wird es wohl auch genug Lobbyisten seitens der Wirtschaftskriminalität geben.
Und nun beobachten wir seit Tagen die Auswirkungen einer weiteren Destruktivität – der gierigen, hemmungslosen Spekulation und Geldproduktion, die mittlerweile auch Billionen Dollar kostet und zur Verhinderung der schlimmsten Auswirkungen auf die Volkswirtschaften Milliarden schwere Rettungspakete erforderlich macht.

 

USA und EU: Gipfelnd durch die Krise

Gemeinsam sind wird stark: Mit einer „Serie“ von Finanzgipfeln wollen die USA und EU die Bankenkrise bekämpfen. Der erste Gipfel soll im November stattfinden. Dann sollen Richtlinien vereinbart werden, um eine Wiederholung der Krise zu verhindern.

Diese geplante Reihe von Gipfeln ist einerseits wichtig, damit die Industrienationen mit den Schwellenländern gemeinsam möglichst für alle verbindliche Regeln für die Finanzmärkte aufstellen. Dabei wird hoffentlich so ein Unsinn wie die Wetten auf steigende oder fallende Kurse endlich verboten. Die Börse ist nur für die Geldbeschaffung von Unternehmen gedacht, in dem sich Aktionäre durch den Anteilschein Aktie an der Firma beteiligen. Alles was keine Beteiligung oder Anleihe ist, gehört in Spielcasino und nicht auf die Börse. Erst dann bekommen wir realistische Bewertungen der Unternehmen und eine realistische Entwicklung der Aktien. Spätestens seit 2001 treiben die Derivate und Zertifikate die Aktien vor sich her – egal ob der zur Treibjagd freigegebener Betrieb gut oder schlecht da steht. Aber nur so lassen sich Renditen von 20% erzielen. Durch Zocken auf Arbeitsplätze. Dabei fallen die meisten Arbeitsplätze unter die Räder. Auch in einer Marktwirtschaft ist es erforderlich, dass durch Regeln eine Zerstörung der Wirtschaftserfolge der Unternehmen durch Veränderung der Zielsetzung verboten ist. Es kann nicht sein, dass nicht arbeitende Zocker über das Wohlergehen von Werteschaffenden in den Industrieunternehmen entscheiden.

 

„Schauen Bankern sehr genau auf die Finger“

Die Regierung will bei der Umsetzung des Rettungspaketes „den Bankern genau auf die Finger sehen“. Das versichert SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier im ZDF. Da die Hilfen für die Banken mit Steuermitteln finanziert werden, sieht der Außenminister in dieser Sorgfalt eine besondere Verpflichtung für die Große Koalition. Die Menschen wollten Rezepte sehen. „Mit Empörung ist es nicht getan.“

Es muss einiges verändert werden, bis Banken wieder ein öffentliches Gut werden und dem Wohl der Allgemeinheit dienen können. Die Gewinne von 20% werden der Vergangenheit angehören, es sei den, die Banken beteiligen sich an realer Erzeugung von Werten und hören auf, heiße Luft zu produzieren.

 

Kommt nach der Immobilienkrise die Kreditkartenkrise?

Finanzexperten befürchten Risiken durch Wertpapierkauf auf Pump

Wie 1929 sind auch diesmal für Milliarden Dollar Aktien auf Kredit gekauft worden – diesmal über Kreditkarten. Auch viele Konsumgüter sind auf Kreditkarten gekauft worden und die Käufer haben offensichtlich Mühe, die Kredite zu bemühen. Uns stehen also mindestens noch zwei Krisen ins Haus, bis der ganze Spuk ausgestanden ist und wir uns der Lokalisierung und Umsetzung der Basisinnovation für den nächsten Wachstumszyklus im vollen Umfang widmen können. Der großer Bereich der Psychosozialen Gesundheit wird uns, wenn es richtig und ohne Versuche am Vergangenem festzuhalten angepackt wird.

Koalition prüft Milliarden-Entlastung für alle

Krankenkassenbeiträge sollen früher steuerlich absetzbar sein

Deshalb ist es von großer Bedeutung, welche Wachstumsbedingungen sich im Gesundheitswesen einstellen und wie sie gefördert oder durch dirigistische Maßnahmen abgewürgt werden.

Unsere Helden aus dem Berliner Parlament denken sich nämlich offensichtlich derzeit, dass es bei 400 Milliarden Euro Rettungsfonds auf die eine oder andere Milliarde eh nicht mehr ankommt. Was sind denn schon Milliarden? Angesichts der gigantischen Kapitalvernichtung weltweit, die längst in die Billionen geht?
Und schon wirft man die guten Vorsätze, die stets Vorsätze und Inhalte für Sonntagsreden geblieben sind, über Bord. Was kümmert uns die nächste Generation? Wir haben es schließlich auch nicht leicht. Soll sie doch schauen, wie sie zu Recht kommt. Wir müssen es ja auch. Und Sparen? Mein Gott, wer spart denn heute noch. Das ist doch total out. Geld ausgeben auf Pump und konsumieren ist in. Mann muss nur einen Blöden finden, der die Zeche zahlt.
Und, wenn schon „die“ Wirtschaft versagt, dann kann es doch einem Berliner Parlamentarier nicht verwehrt werden, es den „Neoliberalisten“, die nun doch offensichtlich gescheitert sind, gleich zu tun.
Da fehlt zum ganzen Glück nur noch Ackermann mit seinem gestrigen Interview in der Bild am Sonntag, wo er die Feststellung traf, dass ihm „langsam Angst um dieses Land wird“. Diese Aussage ist auf den Tatort Kommissar und Präsidentschaftskandidaten der Linken Peter Sodann, besser bekannt unter dem Pseudonym Bruno Ehrlicher, gemünzt, der Bankvorstände am liebsten verhaften wollte. Und der Deutsche Bank Vorstandsvorsitzende setzt nach, dass nun „die Feinde der Freiheit und der Marktwirtschaft jetzt ihre Stunde gekommen sehen.“ Dass, dass FBI in den USA gegen solche Leute wie ihn ermittelt und der Kongress Bankvorstände schon Anfang des Jahres vorgeladen hat, verschweigt er geflissentlich. Auch die Wahrheit ist eben selektiv in der großen Deutschen Bank.
Wobei man den Eindruck nicht los wird, dass diejenigen, die an der Marktwirtschaft derzeit sägen, nicht ein Häuflein von kommunistischen Träumern sind, sondern Vorstände von Banken und anderen börsennotierten Konzernen, die jeden Respekt und jede Gemeinwohlorientierung verloren haben. Sozusagen „anarchistische Bankiers“. Der portugiesische Dichter Fernando Pessoa lässt grüßen.
Wir brauchen neben den Banken nur Richtung TUI zu schauen. Dort wird – abgesehen vom Hapag Llyod Verkauf, der einmalig Geld in die Kasse bringen wird, von Dr. Frenzel seit Jahren Wert vernichtet und den Menschen (siehe Babcock Pleite) die Marktwirtschaft verleidet. Gemeinsam mit Aufsichtsratsvorsitzenden Krum(m)now ein Ex-Deutsche Bank Kollege bzw. Finanzvorstand von unserem Herrn Ackermann. Oder die Rotlichtaffäre bei Volkswagen. Oder die Vorgänge bei der WestLB unter dem Paten. Wilder hätten es auch kommunistische Parteibonzen nicht treiben können.
Was Ackermann & Co. einfach nicht wahrhaben wollen ist, dass die scheinbaren Repräsentanten und Aushängeschilder der Marktwirtschaft diese viel mehr schädigen können als alle Kommunisten und Linken zusammen. Cäsar wurde schließlich von seinesgleichen gemeuchelt und nicht von der Straße. Ob er wohl schon mal etwas von Vorbildfunktion gehört hat?

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