Wiederaufbau oder Runderneuerung

„Unsere größten Erlebnisse sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.“
(Jean Paul (1763-1825), eigtl. Johann Paul Friedrich Richter, dt. Erzähler)

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Das verschieben von wichtigen Zielen hat uns allen die seit 12 Monaten andauernde Krise beschert. Das Kartell aus Regierungen und Finanzinstituten hat die Lösungen von ökologischen, sozialen und Transportproblemen vor sich hergeschoben, immer unter der Behauptung, die Industrieleistung und die Wirtschaft nicht belasten zu wollen. Das Ergebnis haben wir ja nun auf dem Tisch. Alle Mitglieder von diesem Kartell wissen heute nicht, wo sie am schnellsten hinspringen sollen, retten sollen was es zu retten gibt und kommen dabei auf Ideen, die in jedem Zentralkomitee einer Kommunistischen Partei als Sieg der Revolution tagelang gefeiert worden wäre. So bringt die hausgemachte Hilfslosigkeit die Marktwirtschaft in die Gefahr von Verstaatlichung, Enteignung. Das hat sich Ludwig Erhard bestimmt nicht vorgestellt und Karl Marx müsste seine Werke umschreiben, weil er erst nach den Produktionsmitteln suchen müsste, die im Falle einer Revolution dem Proletariat überverantwortet werden sollten. Die Welt steht Kopf. Alle Werte stehen plötzlich zu Diskussion, aber keiner macht sich darüber Gedanken, welche Werte unverzichtbar sind. Das Spielgeld der Derivate und sonstigen Zockerpapiere ist immer noch nicht verboten, trotz vollmundiger Reden der Regeirungschefs wirksame Maßnahmen ergreiffen zu wollen. Diese, mit heißer Luft aufgablasenen Bankprodukte sind aber die Hauptursache, warum alles weniger Wert wird, warum eine Blase nach der anderen platzt und warum die Banken und Investmenthäuser so große Probleme haben, in ihren Kellern echtes Geld für Kreditvergaben zu finden. Wenn verstaatlicht wird, dann wird heiße Luft verstaatlicht.

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