Gewitter der Gier

Ob es reinigend sein wird, wird sich noch zeigen. Auf jeden Fall hat die Gier die USA Wirtschaft und in Folge die Weltwirtschaft ordentlich belastet – bis jetzt. Immer neue Produkte der Banken versprachen immer mehr Gewinne, die nun nicht nur ausbleiben, sondern sich sogar bis zu Konkursen oder Beinahe-Konkursen fortsetzen. Das ist die Welt der Banken, in der angeblich nichts passieren könne. Daneben gibt es aber auch noch die Welt der Staatslenker, die in dem Wahn leben, sie könnten sich alles erlauben, sogar unkontrolliert Geld drucken – so zu sagen nach täglichen Bedarf. Die Kosten des Irak-Krieges, die fast ausnahmslos durch frisch gedrucktes Geld finanziert werden müssen, belaufen sich jetzt schon bereits auf 3 Billionen US-Dollar.

Bei der Wirtschaft ist es wie in anderen Systemen, ob Öko-System oder andere – die innere Steuerung des Systems versucht immer wieder Störungen auszugleichen, um das System in ausbalanziert zu halten. Und jedesmal ist die bange Frage – zumindest soweit man eine Frage überhaupt zulässt – wie viel Druck hält ein System aus bis es umkippt. In so einer Situation befinden wir uns jetzt. Die FED und andere Notenbanken versuchen mit weiteren Finanzspritzen die Stabilität des Geldkreislaufs zu halten. Trotzdem nehmen die Schäden immer weiter zu. Die amerikanische Administration mutet der Weltwirtschaft zu viel zu – auf Kosten der Steuerzahler in allen Ländern.
In dem Zusammenhang erscheint die Diskussion über Mindestlöhne und Rentenerhöhung von 1,1% in Deutschland beinahe als Provinztheater – obwohl es kurzfristig Millionen Bundesbürgern mehr Geld in die Taschen spült. Eine Basisinnovation ist es aber genauso wenig, wie ein Systemwechsel zu einer wirtschaftlich-sozialen Ordnung, die sich wieder selbst durch Angebot und Nachfrage stabilisieren kann. Die Instrumente der Banken haben mit realen wirtschaftlichen Leben, d. h. mit Existenzsicherung und Mehrwertsteigerung nichts zu tun. Es sind Kunstprodukte für einen kurzfristigen Profit – ein Kartenspiel, Zocken oder wie auch immer – mit Arbeit hat es nicht zu tun. Deshalb ist es auch Unsinn zu glauben, der Wert der Arbeit würde durch Mindestlöhne abgesichert – der Wert der Arbeit ist innerhalb der Weltarbeitsteilung (Globalisierung) längst nicht mehr als menschliche Leistung bewertet, sondern als Teil der Kosten, die die Finanzprodukte der Banken übrig lassen.

Da ist es nur sinnvoll, wenn der Steuerzahler nicht die maroden Banken stützt, die sich selbst in den Sumpf der Gier hinein gebracht haben, sondern Subventionen und Steuern so umsortiert werden, dass dabei ein bedingungsloses Einkommen für alle Staatsbürger herauskommt. Erst dann wird der Wert der Arbeit von dem Sog der Zocker unabhängig werden. Ein Staat, der bedingungsloses Grundeinkommen seinen Bürgern auszahlt, kann es sich nicht leisten, Spielgemeinschaften der Banken und Spekulanten zu unterstützen, wenn es mal gerade schief gelaufen ist und die „Jungs“ sich die Finger verbrannt haben.

Es ist ja geradezu ein Hohn und ein Paradox, wenn diejenigen, die sonst nicht müde sind, hinter jeder Hausecke einen Sozialschmarotzer zu wähnen, dann nach dem Staat schreien und die Steuerflasche ansetzen lassen, wenn sie in der Gier vor eigenem Haus umgefallen sind.

Aber was ist am Wochenende passiert? Nerven bewahren

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