Gesundheitswirtschaft – Leid und Wachstum

Gesundheit ist ein wertvolles Gut. „Und bleiben Sie gesund!“ rufen beim Abschied nach, oder „Alles Gute und vor allem Gesundheit“ wünschen wir bei allen wichtigen Anlässen uns wichtigen Personen. Gesundheit ist ein wertvolles Gut und wenn es um alles geht auch das einzig wichtige Gut. Die Sprachlosigkeit bezüglich des weiteren Umgangs mit Fragen und Problemen des Gesundheit erhaltendem Gewerbe, dem Gesundheitssystem bezeugt eine weltweite Hilflosigkeit.

211.000 ohne Krankenversicherung

Der Anteil der Menschen ohne Krankenversicherung ist in Deutschland wieder leicht gestiegen. Im ersten Quartal 2007 waren 211.000 Menschen in Deutschland nicht krankenversichert. Sie besaßen auch keinen sonstigen Anspruch auf Krankenversorgung.

Endlich wieder krankenversichert!

Enttäuschende Daten zum Dienstleistungssektor in den USA entfachten vor allem in Asien Befürchtungen neu, die weltgrößte Volkswirtschaft könnte im Zuge der Kreditkrise in eine Rezession rutschen.

Dafür gibt es in Deutschland “ … seit den vielfältigen Reformbemühungen eine chronische Unterfinanzierung des Gesundheitswesens, auch wenn die Politiker das bestreiten. Circa 30 Prozent der Leistungen im ambulanten Bereich, bei den niedergelassenen Ärzten, werden nicht bezahlt und die gesetzlichen Krankenkassen geben nur noch 15 Prozent für die ambulante Versorgung aus“, kritisiert Ruebsam-Simon.

Das heißt: In jedem Quartal arbeitet der Arzt einen Monat ohne Honorar. Abgerechnet wird außerdem nicht in Euro und Cent, sondern in Punkten. Was die konkret wert sind, das weiß der Arzt in dem Moment, in dem er einen Patienten behandelt, oft nicht.

Erst am Ende eines Quartals wird ausgerechnet, in wie viele Stücke der Beitrags-Kuchen aufgeteilt werden muss, und wie groß diese Stücke dann werden. Ekkehard Ruebsam-Simon: „Bezahlt wird nur eine bestimmte Summe Geld X, und die ändert sich nicht wesentlich. Und wenn jetzt die Ärzte mehr Leistungen erbringen – nehmen wir mal an, es ist eine große Grippe-Epidemie – dann wird der einzelne Punktwert relativ gesehen weniger wert.“ Das bedeutet: Der Arzt bekommt paradoxerweise dann, wenn er mehr arbeitet, weniger Geld pro Leistung.

Das Verrückte an dem ganzen System ist also: Der Arzt weiß erst in einem halben Jahr, was er für die Leistung von heute konkret bezahlt bekommt. Planungssicherheit sieht anders aus. Und mit Betriebswirtschaft hat das sowieso nichts zu tun. Umso weniger, wenn man sich die konkreten Zahlen anschaut, nachdem die Punkte am Ende umgerechnet sind. „Ein ganz normales ärztliches Zeugnis sind ungefähr 4 Euro, eine hausärztliche Beratung circa 7 Euro, ähnlich wie eine Kinokarte. Eine Enddarm-Spiegelung stellen sich die Leute ungeheuer teuer vor, dafür bekommt der Arzt aber nur 11,75 Euro, während der Ölwechsel am Auto schon bei 20 Euro liegt“ nennt Ruebsam-Simon als Beispiel. Diese Zahlen hat im vergangenen Jahr die Kassenärztliche Bundesvereinigung veröffentlicht.

Bei solchen Zahlen kriegt das Klischee vom ach so gut verdienenden Arzt deutliche Risse. Deshalb ist den Ärzten wichtig, dass die Patienten über die Situation Bescheid wissen. Und so finden die Ärzte auch Mitstreiter auf Seiten der Patienten. Zum Beispiel Renate Hartwig – bekannt geworden als Scientology-Kritikerin, hat sie sich jetzt dem Gesundheitswesen zugewandt, mit ihrer Internetseite www.patient-informiert-sich.de. Und die Bezahlung der niedergelassenen Ärzte treibt der engagierten Frau die Zornesröte ins Gesicht: „Wenn ich sehe, was ein Arzt für eine Behandlung bekommt, muss ich lachen! Wenn eine Waschmaschine kaputt geht und der Handwerker kommt, dann verdient der das Zehn- und Zwangzigsfache. Wenn ich zum Arzt gehe, und der „repariert“ mich, damit ich wieder gesund werde, kriegt der einfach Brosamen.“ Hartwig findet das eine „Unverschämtheit“ und meint: „Ich finde es unmöglich, dass der Arzt mit dem, was wir an Beiträgen zahlen, nicht ordentlich bezahlt wird!“

Deutsche Börse im Minus

Tokio bricht aus Sorge vor US-Rezession ein
Auch Negativ-Daten des Dienstleistungssektors in der Eurozone und Unternehmensergebnisse japanischer Konzerne belasteten die Tokioter Börse.

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