Lassen sie ihren Agenten registrieren – der russische Wahn

Spion in der Wand©Dr.M.E.Waelsch
Spion in der Wand©Dr.M.E.Waelsch

Ausländischer Spion registriert?

Der Schauspieler ruft bei seinem Agenten an: „Hast du was für mich? Was tut sich?“
Der Agent zerknirscht: „Nein, nichts, aber Burgtheater Wien und die Metropoliten haben noch nicht geantwortet. Mal sehen.“

Wenn Sie sich in Russland als ausländischer Agent registrieren lassen, dann haben Sie sich nach russischen Verständnis als ausländischer Spion registriert. So die beabsichtigte Auslegung. Also eine Akten-Falle auf jeden Fall.

Es gibt eben viele Arten von Agenten. Auf welche zielt das Gesetz Russlands bezüglich Nichtregierungsorganisationen? Die von außen finanziert werden. Man weiß es nicht. Aber woran wir uns gut erinnern können: in Russland nach der Oktober Revolution war jeder ein Agent, der nicht in Schema des damaligen Geheimdienstes der Bolschewiken gepasst hatte, oder auch jeder Kommunist, der anderer Meinung war. Nach paar Jahren von Demokratieversuchen haben wir in Putins-Russland die gleichen Verhältnisse wieder. Agenten sind nur die, von denen Russland ausgeht, sie wären aus feindlichen Beweggründen gegen Russland im Land oder sie sind einer anderen Meinung . Durch die Putins-Gesetze ist es gelungen, Russland wieder in einen KGB-Staat zurück zu werfen. Ohne Not. Keiner bedroht Russland, alle, außen wie innen freuen sich, wenn es Russland gut geht und das Land sich als Partner bei Gestaltung der Gegenwart und der Zukunft der Welt verstehen würde. Aber nein, Russland kann ohne Feinde nicht leben, also schafft sie sich welche, Putin schafft sich welche, weil er es nicht vergessen kann, wie schön es für ihn bei KGB war und welches unmittelbare Machtgefühl damit verbunden gewesen ist. Das will er wieder haben. Putin war kräftig und optimistisch. Jetzt wird er immer schwächer und mies gelaunt, wie die Kommunisten-Führer auf den Kreml-Tribünen es bei jeder Parade zu jedem Anlass schon immer gewesen sind. Wenn wir die alten Fotos anschauen, dann wittern die Gesichter der Mächtigen eine Gefahr. Die Wölfe in Sibirien wittern Gefahr, wenn sie tatsächlich da ist. Die haben aber bessere Nasen. Der Versuch, eine gute Nase durch Gesetze zu ersetzen, durch Aufwärmen der KGB-Strategien ist misslungen und schafft genau das Gegenteil. Über all. Das alte Misstrauen zwischen Demokratien und totalitären Regimen ist wieder da. „Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren“ (Benjamin Franklin)

Haben Sie einen Agenten, dann rufen sie ihn an, registriert wird er schon sein: Bei der Krankenkasse, bei der Rentenversicherung, beim Finanzamt …irgendwo.

(ZDF.heute.de 27.3.2013) „Nach Razzien auch bei deutschen politischen Stiftungen in Russland haben Beamte die Moskauer Büros von Human Rights Watch und Transparency International durchsucht, teilen die örtlichen Büroleiter mit. Bereits die Durchsuchungen der Konrad- Adenauer-Stiftung in St. Petersburg und der Friedrich-Ebert-Stiftung in Moskau hatten in Deutschland Kritik ausgelöst. Die Behörden rechtfertigen den Einsatz mit einem neuen Gesetz, wonach sich Nichtregierungsorganisationen, die von außen finanziert werden, sich als „ausländische Agenten“ registrieren müssen.“ (ZDF.heute.de 27.3.2013)

(http://www.heute.de/#; 1.4.2013) 12:58

Gorbatschow attackiert Kreml-Chef Putin

Im Zuge der international kritisierten Razzien bei Nichtregierungsorganisationen (NGO) hat Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow den Kreml scharf angegriffen. „Wladimir Putin und andere, die meinen, dass es ein Zurück zu alten Methoden gibt, Angst einzujagen und mittels Angst zu regieren, müssen verstehen: Das wird nicht funktionieren“, sagte der Ex-Sowjetpräsident. Gorbatschow forderte eine „neue Perestroika“ (Umgestaltung). Nötig sei ein neues Regierungssystem. Das lehnte der Sprecher von Kremlchef Wladimir Putin, Dmitri Peskow, ab. „Wir hatten schon zu viele Umgestaltungen“, sagte Peskow.(http://www.heute.de/#; 1.4.2013)

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