Piraten oder die Suche nach der Realität

Obwohl die Banken bereits überall mächtige sind als die Regierungen, ist es das, was wir mit der Finanzkrise erleben eine Forstsetzung der Bemühung der Finanzwelt, die Macht vollends zu übernehmen. Nun ist es den Investment- und Großbanken gelungen in allen betroffenen Ländern über die Rettungspakete der Regierungen die Steuerzahler als Garanten der Reparationszahlungen in den Krieg um die Macht einzubinden. Die Regierungen, die „den Schaden vom Volke abzuwenden…“ bei ihrer Einsetzung geschworen haben, haben die Bürger als Geisel in diesem Piratendrama  der  Finanzkrise verkauft. Nach dem Motto: die Masse macht es.

„…Die Banken hätten zweifellos Fehler gemacht, sagte der Verwaltungsratschef der Investmentbank Morgan Stanley, John Mack. „Viele Firmen sind ein zu hohes Risiko eingegangen.“ Nach Meinung der anwesenden Bankchefs hätten jedoch die Aufsichtsbehörden letztlich eingreifen müssen….“

Durch Lobbyisten bei den Regierungen die Wirksamkeit der Aufsichtsbehörden immer wieder herunterdrücken und wenn im Untersuchungsausschuss nach Ursachen gefragt wird, dann eben diese gleichen Aufsichtsbehörden zu beschuldigen, sie hätten früher eingreifen müssen? Seltsam. Aber die Bankchefs haben Recht: die Zuständigkeiten der Aufsichtsbehörden müssen so ausgeweitet werden, dass sie vergleichbar mit den Befugnissen eines Wirtschaftskontrolldienstes wären und zeitig genug das Ungeziefer von faulen Papieren auch finden könnten. Der Steuerzahler müsste dann nur die Kartons für den Aktentranspost zahlen, nicht die Boni, nicht die Verluste und auch keine Bankenstütze (wir haben ja gerade 5 Jahre Harz IV).

„….“Die Lösung kann nicht sein, dass die Größe der Finanzkonzerne beschränkt wird“, sprach sich JP-Morgan-Chef Jamie Dimon gegen eine zu weitreichende Regulierung aus. Es bedürfe eines Systems, in dem selbst die größte Bank umfallen könne, ohne dass der Steuerzahler am Ende dafür gerade stehen müsse….“

Bislang bin ich davon ausgegangen, dass das wesentliche an der freien Marktwirtschaft im Kapitalismus gerade die Selbstverantwortung von Firmen/Banken für ihr Verhalten und Wirtschaften wäre. In diesem System darf jede Bank umfallen. Dass der Steuerzahler dafür gerade stehen muss ist neu. Neu deshalb, weil wir in einem Subventionskapitalismus leben. Die verhätschelten Kinder, die gerade die FDP-Führung darstellen sind dabei, dieses System auch noch weiter auszubauen. Noch weniger Selbstverantwortung der Wirtschaft wäre dann das Ergebnis der neoliberalen Politik der sozialen Kälte: diese sog. Leistungsträger leben auf dem hohen Fuß und drehen das große Rad, und wenn sie mit Spekulationen das Rad gebrochen haben, dann gibt es Millionen kleine Steuerzahler, die als Zahlmasse für den Selbstbedienungsladen dieser Klasse herhalten sollen.

Am Regulierungssystem hängt der künftige Erfolg

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