Komplex, zu komplex bis zum Chaos

Die Probleme der modernen Gesellschaft und des modernen Wirtschaftsleben, zumal in dem globalisierten Rahmen erscheinen zu kompliziert, als dass sich immer nur eine Antwort für die Lösung von komplexen Problemen finden ließe. Deshalb sind die Diskussionen vor der Wahl 2009 so unbefriedigend. Und deshalb setzt Frau Merkel auch darauf, dass es so komplex kompliziert ist und nur derjenige gewählt werden kann, der die Kraft hat, sich vor die Barierre der Komplexprobleme zu stellen und zu sagen, ich nehme es auf mich, die Probleme zu lösen, ihr muss mir nur vertrauen. Ein dünnes Eis, auf das uns Frau Merkel da einlädt. Es reicht nicht, dass Frau Merkel gut argumentieren kann und im entscheidendem Moment weiß, mit einer machtvollen Geste ihre Gesprächspartner in deren Argumentation zu bremsen, oder gar Mundtot zu machen. Sie beherrscht die Gabe, ihren energietragenden Impuls „Ich bin da, ich bin nur einmal da und das reicht, mehr um mich herum brauche ich nicht aber alle müssen sich um mich kümmern“. Herr Wulf hat es auf eine Formel gebracht: „Wer Angela Merkel haben will, der muss Angela Merkel wählen“ oder so ähnlich. Besser kann man die Sprachlosigkeit nicht ausdrücken. Frau Angela Merkel setzt noch eins drauf, in dem sie in einem Zeitungsgespräch sagt: „Ich nehme es, wie es kommt.“

Bei komplexen Zusammenhängen kommt immer etwas auf einen zu, so dass Frau Merkel damit indirekt vermittelt,

ich habe die Kraft es auszuhalten, wenn etwas unerwartetes auf mich zukommt und kann es ändern – möglichst so, dass alle zufrieden sind und sich im Wesentlichen nichts ändert. Deshalb sind auch die vielen Lobbyisten in den Fluren des Kanzelramtes, beim Abendessen, in den Fluren des Bundestages und in den Büros der Ministerien anwesend. Der permanenten Abstimmung wegen, für wen sich aus der komplexen Problematik Vorteile und Profit ziehen läßt.

Nur sind das nicht die Antworten auf die Probleme der Gegenwart und der Zukunft. Das Wort „Systemrelevant“ zeigt, wie beliebig die Entscheidung ausfallen kann, was wichtig und was unwichtig ist. Wie schnell eine Regierung durch eine komplexe, undurchsichtige Situation erpressbar werden kann, zeigt gerade die aktuelle Infektion der Bankenkrise. Dabei waren es die Regierungen selbst, in dem Fall die Busch-Administration gewesen, die Banken dazu gedrängt haben, doch so viele Häuslebauer zu produzieren, wie möglich – dazu haben sich die US-Banken mit der US-Grundhaltung „alles ist gut, so lange es kaufbar oder verzinslich ist“ in einer unheilvollen Allianz verbunden, die nur bis Ende 2006 gehalten  und sogar geraume Zeit Renditen produziert hatte. Rendite für alles, ohne arbeiten zu müssen. Aber auch ohne sich als freier Bürger des Gemeinwesens einzustezen. Vielleicht fehlt es an der Vision: WOZU? WOHIN?

Die Banken haben offen die Regierung übernommen und die amtierende Politiker dazu gezwungen, für das verspielte Cassino-Geld mit Rettungs-Schirmen überzogen zu werden. Das Ergebnis: heute zocken die Banken mit den gleichen Papieren, die in diese Krise geführt haben.  Das Chaos ist bis nach der Wahl verschoben. Aber es schwillt im Untergund weiter.

Das Chaos entsteht nicht durch die Meinugen der verschiedenen Politiker, sondern durch deren Profilierungssucht zu behaupten, sie würden die komplexe Problematik der sozialen Sicherungssysteme verstehen und auch zu steuern in Lage sein und deshalb unbedingt gewählt werden müssen.. Dabei weiß der Bürger rnicht richtig, wodrin unterscheiden sich eigetlich die Volksparteien.  Mir fehlt der Glaube, solange ich nicht gehört habe, wie die Regierung von den Banken erpresst wurde und erpresst werde. Im Moment ist das Bankensystem auf derivaten Füssen aufgestellt. Wenn diese platzen, wegbrechen unter der Last der Wertlosigkeit, werden die 500 Milliarden nicht reichen, um einen Kollaps zu vermeiden. Wiedermal sind es die Banken, die wissen, wo ihr Vorteil ist – will nicht sagen, sie wüssten, wie die Finanzkrise zu bewältigen wäre – und schöpfen die durch Regierungen ausgelöste Geldschwemme schnell von dem Finanzmarkt ab bevor jemand auf die Idee kommt, dass die Banken mit dem weiter bestehenden Invetment-Modell nicht überlebensfähig sind. Und sie halten das zur Verfügung gestellte Geld zurück, produzieren eine Geldklemme und nehmen damit die Industrie in die Haftung, die wiederum nichts für diese finanzkrise kann – die haben die Banken selbst zu verantworten, in dem sie von dem Prinzip des ehrbaren Kaufmanns abgerückt sind. Aber sie wissen auch, dass  je mehr Geld sie bei sich anhäufen und verstecken, desto überlebensfähiger werden sie bei der nächsten Krise. Die bei manchen Banken bereits ausgewiesene Gewinne zeigen nur deutlich, dass die Banken weiter zocken und sich gut auf die Bilanzakrobatik verstehen.

In solch einem System kann man allles nur für zu komplex halten, weil undurchsichtig.  Und so lange bleiben wir an dem Gängelband der Banken hängen.  Das Imperium Finanzinvestment regiert, nicht Angela Merkel. Die wartet ab, was auf sie zukommt. Sagt sie. Das Chaos könnte schon in Anmarsch sein. Wer weiß es schon.

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