Amoklauf I der Finanzindustrie

„Es gibt das Gerücht, dass Staaten nicht pleitegehen können. Dieses Gerücht stimmt nicht. (Bundeskanzlerin Merkel im Januar 2008)

Albert Rupprecht: „Wenn nach Lehman Brothers ein weiteres systemrelevantes Institut zusammengebrochen wäre, hätte die Gefahr bestanden, dass das Zahlungswesen ebenfalls binnen weniger Tage kollabiert wäre.“

Bundesbankpräsident Axel Weber über den möglichen Zusammenbruch der Hypo Real Estate: „Die Funktion des Geldes wäre in Gefahr gewesen. Man hätte dann womöglich nicht mehr mit der EC-Karte an der Tankstelle bezahlen können.“ Die Folgen dann: Wechsel zur Tauschwirtschaft, Zusammenbruch des Wohlstandes.


Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter „Die deutsche Wirtschaft wird nur dann 2009 um lediglich 5% schrumpfen, falls wir ab Sommer einen richtigen Aufschwung haben. Aber es ist nicht auszuschließen, dass dieser Aufschwung ausbleibt. Deshalb ist auch ein höheres Minus nicht mehr auszuschließen.“
(Im Jahr 1929, in dem die verheerende Weltwirtschaftskrise begonnen hat ist die deutsche Wirtschaft um „nur“ 2% zurückgegangen.)

Aktuellste Schlagzeilen:

BA: Keine Anzeichen für Massenentlassungen

Scholz: Opel unter allen Umständen retten

Schavan will junge Unternehmen entlasten

Wirtschaftsweiser bangt um deutschen Export

Autobauer Renault holt Werke zurück

Obama deutet Unterstützung für Boni-Steuer an

Rekordhoch bei Kirchensteuer

Auch der IWF erwartet für 2009 Schrumpfen der Weltwirtschaft

Billionen-Spritze hebt Aktienkurse weltweit

Opelaner und Händler wollen Sperrminorität

Aufstand der Massen gegen Sarkozy

Bereits in den vergangenen Monaten sind wir einmal an der Totalvernichtung unseres Geldes vorbeigeschrammt. Nur weil die Bundesregierung Milliarden in die Hypo Real Estate gepumpt hat, ist es noch nicht passiert. Nur: kann sich Deutschland weitere Rettungsaktionen leisten, die zig Milliarden kosten?
Spätestens in 4 Wochen werden wir mehr wissen. Dann nämlich muss unser Finanzminister Peer Steinbrück die Steuereinnahmen für das erste Quartal 2009 bekanntgeben. Für das Quartal, in dem unsere Wirtschaft damit begonnen hat, Auftragsverluste in Höhen von 30% zu verkraften.

Erste vorsichtige Schätzungen sprechen darüber dass:
– Bis 2012 werden die Steuereinnahmen 180 bis 200 Mrd. Euro niedriger ausfallen, als bis heute fest eingeplant – das größte Loch in der Geschichte der Bundesrepublik.

Und das alles zusammengenommen heißt nichts anderes als: auf Deutschland kommen Ausgaben in gigantischen Ausmaßen zu. Gleichzeitig geht das Geld aus, weil die zusammenbrechenden und ächzenden Firmen keine Steuern mehr zahlen. Dem Staat wird Geldzufluss fehlen. Für die nächste Bankenrettungsaktion, die uns vor dem Kollaps bewahren soll, ist kein Geld mehr da.
Was in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren in Deutschland, in den USA, in Großbritannien… passieren kann?

– Bereits in den nächsten Monaten werden mehr als 1 Million Menschen ihre Arbeitsplätze allein in Deutschland verlieren. Sehr wahrscheinlich sogar 1,2 bis 2,3 Mio. Menschen. Diese Menschen können nichts mehr kaufen. Daraufhin geht es den Unternehmen immer schlechter.

– Die Regierung beginnt damit, wieder Milliarden in Rettungs- und Konjunkturprogramme zu pumpen. Doch das Geld bewirkt nichts, weil die Banken keine Kredite mehr vergeben und das Geld im schwarzen Loch des zusammenbrechenden Finanzsystems verschwindet.

– Die Unternehmen müssen ihre Waren immer billiger anbieten, um überhaupt noch Käufer zu finden. Dadurch können sie weniger investieren, weniger Löhne zahlen und weniger Leute anstellen. Die Konsumenten können noch weniger kaufen und dadurch geht es den Unternehmen noch schlechter. Sie müssen ihre Waren noch billiger anbieten …

Diese Deflation hat bereits begonnen.

– Die Regierungen sehen sich gezwungen, immer mehr Schulden zu machen, weil die Wirtschaftskraft einbricht, die Steuereinnahmen sinken und gleichzeitig die Ausgaben in einer immer verrückter werdenden Spirale ansteigen.

– Der Regierung droht Zahlungsunfähigkeit. (Jetzt bereits Wirklichkeit im Bundesland Schleswig-Holstein). Um den offiziellen Bankrott aufzuschieben, bleibt nur noch eine Möglichkeit: Geld drucken! Die mörderische Deflation mit ihrem eigefrorenem Kredit-Stillstand wird von einer wahnwitzigen Phase der Inflation abgelöst – eine Phase, in der alles Geld von einem Tag auf den anderen nichts mehr wert ist.

Doch was heißt dies für unser tägliches Leben hier in den kommenden Monaten und Jahren. Diese Frage kann und will ich nicht beantworten. Diese Krise wird, wenn sie kommt 3-5 Jahre dauern.

Was unsere Bundeskanzlerin da in einem ehrlichen Moment im Januar 2008 gesagt hat, ist nichts anderes als das sie die Politik machtlos erlebt. Wann soll der finanzielle Ruin da sein? Was tun unsere Politiker? Jetzt im März 2009 – während unsere Zukunft auf dem Spiel steht? Sie werfen uns Zuckerstückchen hin. Damit wir glücklich sind. Und so tun, als wäre nichts passiert. So wie die Abwrackprämie. Wir sollen nur brav neue Autos kaufen und glücklich sein. Dann wird schon alles wieder gut …

Etwas vorsorgen für schlechte Zeiten sollte möglich sein.

1. Etwa 20% des Vermögens wird wohl sinnvoll sein als Bargeld zu halten. Nicht auf dem Giro-Konto, sondern bei einer krisensicheren Bank auf einem Tagesgeldkonto – Tagesgeldkonditionen bei größter Sicherheit. Hier scheinen die Volksbanken und dann Sparkassen der sichere Hort zu sein. Dann sind da noch die Fremdwährungskonten, mit denen man sich unabhängig von den Absturzkandidaten Dollar und Euro macht und das Geld in Währungen, die vor dem globalen Crash sicher sind parken kann. Aktuell sind es: a) Schweizer Franken und b) Norwegische Kronen.

2. Für 30% des Vermögens könnte man Wertpapiere von Staaten kaufen, die von Krisen nicht oder nur kaum betroffen sind. Aber auch da nur kurzlaufende Staatsanleihen, die bei Veränderung der nationalökonomischen Daten schnell verkauft werden können. Bei langlaufenden Staatsanleihen oder aber bei problematischen Ländern können auch mit Staatsanleihen können hohe oder gar Totalverluste entstehen.

3. Ein abgesichertes Vermögen könnte zu 30% des Vermögens aus Edelmetallen bestehen. Mann sollte aber nicht ausschließlich nur in Gold investieren. Wenn es um Rendite geht, ruhig andere aussichtsreiche und sichere Edelmetalle beimischen, denn Gold verliert in Krisen auch deutlich an Wert. Aber im Hinblick auf einen totalen Crash ist Gold sicheres Zahlungsmittel für Basissicherung. Deshalb Gold gut sortieren in kleine Einheiten (Tauschhandel).

4. Aktien sind 2009 gefährlich, deshalb sollten sie wohl nur 10% des Vermögens ausmachen. Dann aber nur Aktien von sog. für Krisen-Gewinner-Unternehmen (KGU). Das ist eine extrem kleine Anzahl von Aktien, die auch während des Crashs steigende Kurse verzeichnen und weiter verzeichnen werden. Die meisten Unternehmen werden durch die Krise heruntergerissen. Viele werden insolvent werden. Einige wenige jedoch werden genau deswegen gestärkt aus der Krise hervorgehen. Mit neuen, größeren Marktanteilen. Und besseren Produkten. In diese Unternehmen kann auch jetzt investieret werden, wenn mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass mittelfristig auf 3 bis 5 Jahre und natürlich auch langfristig ganz außergewöhnliche Gewinne erzielen werden können. Welche das sind, muss man natürlich sorgfältig suchen.

5. Diejenigen, die sich gewinnbringend am Stress des Börsengeschäftes beteiligen wollen, können mit 10% des Vermögens sofort und kräftig an fallenden Kursen verdienen. Nämlich mit ETFs, die als Sondervermögen einen 100-%-Kapitalschutz haben. Schon bald wird es wohl die nächsten Abstürze im DAX und in den anderen Indizes geben. Keine Derivate kaufen, auch wenn hier das schnelle Geld lockt (Optionsscheine, Hebelzertifikate). Die haben uns auch im Wesentlichen diese weltweite Krise eingebrockt, werden uns also auch nicht in der Krise retten können, sondern müssen bei den Absprachen für die Regulierung der Finanzmärkte beim Treffen der Regierungen Anfang April im London usw. abgeschafft, verboten werden. Zocken gehört nicht in eine seriöse Bankwelt.

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