Reiche Deutsche

Merckle begeht Selbstmord – „Finanzkrise hat ihn gebrochen“

Adolf Merckle hat Selbstmord begangen. Der Milliarden-Unternehmer, der sich mit VW-Aktien verspekuliert hatte, ließ sich von einem Zug überrollen. Merckles Familie erklärte, die Notlage seiner Unternehmen durch die Finanzkrise habe ihn gebrochen.

Die reichsten Deutschen haben wegen der Finanzkrise persönliche Verluste in Milliardenhöhe erlitten. Einer von Deutschlands erfahrensten Vermögensbetreuern für reiche Privatleute, Joachim Paul Schäfer schätzt die Verluste der reichsten deutschen Familien seit Sommer 2007 auf durchschnittlich 30 Prozent. Allein mit ihren börsenorientierten Großbeteilugungen hätten die 20 reichsten deutschen Familien 40 Milliarden Euro verloren. Damit sei jetzt schon klar, dass die Krise viel tiefere Wunden in großen Familienvermögen hinterlassen wird, als die vergangenen vier, fünf Rezessionen zusammen, meint Schäfer. Seit Generationen gewachsene Vermögen werden allmählich bedroht, wie in der Hyperinflation der 20er Jahre oder in der Depression. Die Supperreichen treffe die Krise doppelt. Zum einem leiden ihre neuen Beteiligungen an Solar- und Biotechunternehmen. Zum anderen schrumpfen die unternehmerischen Kern-Beteiligungen rapide. So hat sich der Wert der Aktienpakete der BMW-Großeigner-Familie Quandt halbiert. (gefunden in EZ)

Diese beiden Nachrichten lassen ein ganz neues Licht auf die seit Jahren laufende Neidpropaganda gegen Reiche scheinen. In der globalen Finanzkrise wird deutlich, welche Werte einige wenige Familien eines Landes wie der Bundesrepublik für das Gemeinwesen verwalten. Sicher nicht immer klug, aber wer ist schon durchgehend klug. Klugheit hat mit Reichtum nichts zu tun. Sie engagieren sich, weil sie es gewohnt sind, sich zu engagieren, Vermögen zu schützen und zu vermehren. Es mag seltsam erscheinen, weshalb Vermögen, die einem schon so groß genug erscheinen weiter zu vermehren. Wie wichtig das aber ist, zeigt wiederum die laufende Finanzkrise. Alleine das im Moment in der Koalition diskutierte Rettungspaket II hat einen Umfang von 50 Milliarden Euro. Also etwa so viel, wie die Vermögen der reichen Familien verloren haben. Gesamtwirtschaftlich müssen wir es zusammen zählen – sind also knapp 100 Milliarden Euro, die fehlen und nachgeschossen werden müssen.

Und immer noch kommen die Eskapaden der öffentlich-rechtlichen Finanzinstitute dazu, die sich mindestens genauso verspekuliert haben, wie Herr Merckle. Nun wird es interessant, wie sich die Banken bei der Regulierung des Merckle-Imperium verhalten werden: gemeinwesen orientiert mit Sicht auf die Arbeitsplätze und Produktivität, oder wie Hedge-Fonds mit Zerschlagung des Merckle-Imperiums, um mit den Filetstückchen ihre selbst produzierten Defizite zu stopfen.

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