Himmel hoch jauchzend und zu Tode betrübt

diese beiden Extremzustände liegen derzeit sehr (zeit-) nah beieinander. Vorgestern bejubelten die Börsen noch die Aktion der Notenbanken, gestern erlagen sie bereits wieder dem Rezessionsgespenst.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley schürte gestern die Rezessionsängste in den USA. Sie befürchtet einen massiven Rückgang der Investitionen von Unternehmensseite. Das Geld sei in den USA knapp wie schon lange nicht mehr. Eine milde Rezession sei wahrscheinlich, so das Fazit der Bankstudie mit dem reißerischen Titel „Die Rezession kommt“. Die ohnehin nervösen Aktienmärkte reagierten entsprechend und knickten ein.
Rezession wird definiert als zwei Quartale in Folge mit stagnierendem oder fallendem Brutto-Inlands-Produkt (BIP). Ob aber eine Rezession kommt, ist nicht sicher.

Das US-Wachstum wird wahrscheinlich in den kommenden Quartalen erheblich abflauen. Das rasche Handeln der Notenbanken neben der Tatsache, dass die US-Wirtschaft im 3. Quartal überraschend stark zulegen konnte (+4,9%) stimmt viele im Markt noch zuversichtlich. Ein jäher Absturz ins Negative von einem so hohen Wert soll es nicht geben. Ein solch drastischer Einbruch hätte bereits Spuren zum Ende des 3. Quartals hinterlassen. Außerdem dauert die Diskussion über die Rezession nun schon ein halbes Jahr lang an. Genug Zeit für alle Seiten um Vorkehrungen zu treffen.
Ein weiterer Pluspunkt für die US-Konjunktur: In wenigen Wochen beginnt der Wahlkampf ums weiße Haus. Hier werden die Republikaner versuchen mit Konjunkturprogrammen und Steuergeschenken verlorenen Boden gut zu machen. Eine Rezession im Wahljahr wäre für die amtierende Regierung der Super-Gau.

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