Reif für die Insel

Haben sie eine Schattenbank? Und wissen Sie wo die Insel ist? Nein? Dann haben sie einen Schatten aber keine Bank.
Wenn eine Bank keine ist, dann ist sie Schattenbank und reif für die Insel, eine Insel mit Steuer-Oase. Wenn man Bürger und Verbraucher ist, dann will man von diesem staatsgelenkten Schattendasein nichts wissen, weil es unglaublich ist, wenn wir überhaupt Schattenbanken haben. Und wenn wir dazu noch sehen, dass reguläre Banken im Dunkel des Schattens Geschäfte mit Schattenbanken machen, dann ist man auch reif für eine Insel – eine, auf die diese Schatten der regulierten Korruption nicht reichen.
Anstatt den Krümmungsgrad von Gurken vorzuschreiben ist es dringend notwendig, dass die EU endlich diese Machenschaften beendet, die für den Steuerzahler gigantische Kosten verursachen.
In Deutschland müsste es am schnellsten verboten werden können, mit diesen Schattenbanken Geschäfte zu machen. Dann wandern diese Schattenbanken noch weiter Weg und wenn eine in Deutschland ansässige Bank mit diesen Schattengestalten Geschäfte macht, dann muss es ein Strafbestand sein.
Wo sind wir denn, dass wir uns erlauben dürfen, die Austrocknung von Startbahnen für Korruption und dunkle Geschäfte dermaßen auf die lange Bank zu schieben. Man kann nicht mehr unterscheiden, was legal und was illegal ist. In der Finanzwirtschaft scheint der Staat den Rechtsstaat vergessen zu haben.

EU richtet Scheinwerfer auf die Schattenbanken

60 Billionen US-Dollar Umsatz – bislang unkontrolliert

von Dorothee Holz/19.3.2012/ZDF.de
„…Die Lehmann-Pleite 2008 versetzte nicht nur die Wirtschaft in Schockstarre. Das Problem waren ausgelagerte Risiken, Geschäfte so genannter Schattenbanken. Diese will die EU jetzt öffentlich machen. Heute stellt Kommissar Barnier seine Pläne vor.
Schluss mit den geheimen Geschäften in Hinterzimmern: EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier hat das Jahr 2012 zum Jahr der Regulierung der Schattenbanken erklärt…
…Was versteht man unter Schattenbanken?
Schattenbanken sind Unternehmen, die bankähnliche Funktionen wahrnehmen, aber im Gegensatz zu Banken fast keiner Kontrolle unterliegen. Sie bewegen sich in einer Grauzone oder einer Schattenwelt, daher der Name. Die EU zählt zu den Schattenbanken Geldmarktfonds, börsengehandelte Indexfonds und spezielle Zweckgesellschaften. Die wohl bekanntesten Beispiele für Schattenbanken sind Hedgefonds oder Private-Equity-Firmen.

Wie groß ist dieser Schattenbankenmarkt?
Es geht hier um ungeheure Summen: So hat der Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board) herausgefunden, dass das System der Schattenbanken in den Jahren 2002 bis 2010 seinen Umsatz von 27 Billionen US-Dollar auf 60 Billionen US-Dollar mehr als verdoppelt hat. Das entspricht einem Anteil von 25 bis 30 Prozent des gesamten Finanzmarktes. Allein in den USA wird mit 16 Billionen Dollar ein größeres Kreditvolumen bewegt, als von herkömmlichen Banken (13 Billionen Dollar). Das Volumen steigt stetig und rasant weiter…
…Welche Gefahren gehen davon aus?
Nach Ansicht der Aufseher gehen von Schattenbanken enorme Risiken für die Stabilität des Finanzsektors aus. Gefährlich ist vor allem ihre Arbeitsweise: Sie finanzieren sich häufig kurzfristig, was rasch zu einem Kollaps führen kann, wenn viele Kunden auf einmal ihr Geld abziehen wollen. Da sie Geschäfte mit einem geringen Kapitaleinsatz und einem sehr hohen Schuldenanteil machen, kann das im Krisenfall einen riesigen Schaden anrichten. Bereits 1998 trieb die Pleite des Hedgefonds LTCM das Geldsystem an den Rand des Absturzes. Aber auch normale Banken versteckten ab dem Jahr 2000 ihre Risiken gerne in Zweckgesellschaften, ohne dass die Aufseher das bemerkten. Darüber stürzten in der Finanzkrise Häuser wie die Hypo Real Estate, die IKB oder die Sachsen LB….

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