Wirtschaftskrise

Krise, Wirtschaftskrise, Weltwirtschaftkrise. Haben wir nun eine oder nicht? Wenn die Nachrichten über den Bildschirm laufen, dann verwirren sie eher als sie Licht auf die vernetzt verfahrene Situation der Weltwirtschaft bringen würden. Sicher ist, dass es keinem angenehm erscheint, die Probleme beim Namen zu nennen; dann erleben wir allerlei Beschwichtigungen und Selbstdarstellung. Fast wie nach einem Gesetz: je mehr Selbstdarstellung, desto hellhöriger sollte man als Bürger sein. Bekannter Maßen ist Selbstdarstellung keine Problemlösung, lenkt aber in einer betont medialen Gesellschaft von Problemen lange Zeit ab. Wir erleben aber neben der Unfähigkeit der Regierungen, Lobbyisten endlich an die Leine zu nehmen, auch deutliche Krisenmitnahmeeffekte: nochmal schnell aus dem Geld der Masse zu profitieren, so lange sie Geld ausgibt. Vor allem auf dem Energiesektor gibt es eine unglaubliche Preissteigerung, die mit dem Vorkommen von Öl und Gas nichts mehr zu tun hat, sondern mit der psychologischen Überlegung der Manager, in der allgemeinen Hysterie einen schnellen Gewinn machen zu können.


China holt die Keule raus

Als ob es mit den Rezessionsängsten noch nicht genug wäre. Am vorigen Samstag packte die chinesische Notenbank noch einmal die Keule aus und erhöhte die Mindestreserve für die Banken. Die Erhöhung war nicht wirklich überraschend, allerdings hat das Ausmaß die Marktteilnehmer verschreckt.
Die Notenbank erhöhte die Mindestreserve um einen ganzen Prozentpunkt. Und wieder einmal kam die Meldung an einem Wochenende. Dieses Mal lief sie über die internationalen Nachrichtenticker. Es handelt sich bereits um die 5. Erhöhung in diesem Jahr. Laut Beschluss der Zentralbank erhöht sich der Mindestreservesatz am 15. und 25. Juni um jeweils 0,50%-Punkte. Zum Vergleich, im ganzen Jahr 2007 gab es 6 Erhöhungen. Die Brisanz der Meldung lag in der Erhöhung um insgesamt 1% mit nur einem Beschluss. Das kommt nur sehr selten vor. Und folglich war es kein Wunder, dass die asiatischen Märkte auf Tauchstation gingen.

(heise.de) Mindestens 3 Billionen, vielleicht auch 5 Billionen wird alleine den Amerikanern der Irak-Krieg kosten, sagte Stiglitz, nicht nur die 800 Milliarden, die direkt dafür ausgegeben wurden und vom Weißen Haus genannt werden. Zu den Kosten zählt er etwa auch die gestiegenen Ölpreise, die nicht, wie man im Weißen Haus hoffte, durch das sprudelnde irakische Öl und das Zerschlagen der Opec billiger wurden. Der Irak-Krieg sei, so Stiglitz, „der erste Krieg, der völlig durch Schulden, durch Defizite, finanziert wurde. Weil wir nicht die Steuern erhöht haben, weil wir so getan haben, als wäre dieser Krieg kostenlos zu haben, wurden die Kosten für Veteranen gering gehalten.“ Aber schon für die Veteranen und die bislang 70.000 Verletzten des Krieges würde man die nächsten Jahrzehnte mehr und mehr Geld ausgeben müssen, Hunderte von Milliarden, nach Stiglitz. Dazu kommen die Zinsen für das Geld, das der Staat sich geliehen hat, um den Krieg zu führen.

Gewinner des Krieges seien vor allem die Öl exportierenden Länder, auch Iran und Venezuela, und die privaten Sicherheitsfirmen wie Blackwater und Co. Stiglitz macht auch für die gegenwärtige Kredit- und Wirtschaftskrise den Krieg im Irak verantwortlich.

Man habe das nicht bemerkt, weil die FED die Verluste durch den Irak-Krieg mit billigen Krediten kompensieren wollte, die schließlich zur Subprime-Krise und einen Konsumboom geführt haben. Das habe die USA nun eine Rezession und die höchste Verschuldung beschert. Sollte der Irak-Krieg tatsächlich ein Grund für Kredit- und Bankenkrise sein, die sich von den USA ausbreitet, dann würden die tatsächlichen weltweiten Kosten noch weitaus höher als einige Billionen Dollar sein. Und jenseits des menschlichen Leids für Iraker und die Soldaten der Koalitionstruppen (oder des Profits für die Kriegsgewinnler und privaten Sicherheitskräfte) hat dieser Krieg die Welt verändert – vermutlich nicht zu einer besseren Zukunft. Aber immerhin, die Sicherheits- und Waffenindustrie brummt, während die Öl und Gas produzierenden Länder nicht nur mehr Macht haben und in ihre Rüstung investieren, sondern auch dank der Wirtschaftskrise in den USA und in Europa auf Beutezug gehen können. (heise.de)

Wir erleben aber neben der Unfähigkeit der Regierungen, Lobbyisten endlich an die Leine zu nehmen, auch deutliche Krisenmitnahmeeffekte: nochmal schnell aus dem Geld der Masse zu profitieren, so lange sie Geld ausgibt. Vor allem auf dem Energiesektor gibt es eine unglaubliche Preissteigerung, die mit dem Vorkommen von Öl und Gas nichts mehr zu tun hat, sondern mit der psychologischen Überlegung der Manager, in der allgemeinen Hysterie einen schnellen Gewinn machen zu können.

Wir erleben auch etwas anderes. Wesentliche Probleme wurden bislang nicht gelöst, sondern auf die lange Bank geschoben.
Koalitions-Krise verschoben
Angesichts des heftigen Zoffs zwischen Union und SPD wurde die gestrige Sitzung des Koalitionsausschusses zum wahren Krisentreffen. Streitpunkte vertagte man kurzerhand. So bilanzierte SPD-Vize Steinbrück: „Wir sind uns nicht an die Gurgel gegangen.“

Für die Lösung von Problemen scheint es schon nach dem verständnis der Regierung ein erfolg zu sein, wenn sich die Minister und Koalitionäre nicht an die Gurgel gehen. Toll. Bildung, Gesundheit, saubere Umwelt und soziale Standards sind immer noch ein Diskussionsthema für aufgeregte Stammtischgespräche, finden in Regierungskreisen mit Lobbyisten hinter verschlossener Tür statt und fallen als Gesetzesnovellen oder Reformen auf die Bevölkerung meistens mit neuen Einschnitten verbunden dann doch , weil unausgegoren, aus heiterem Himmel ab. Die breite Bevölkerung zahlt für Kurzchüsse aus der Hüfte der Regierenden und für die Versäumnisse der Regierungen. Und das dann gleich mehrfach, weil damit gerechnet werden kann, nach der Reform kommt die nächste Reform – also neue Belastungen werden auf die vorhergehenden drauf gepackt. Belastungen bedeuten Ausgaben, die jemand anderer als Einnahmen verbucht. Damit es funktioniert, sind Lobbyisten unermüdlich immer an der Quelle in Ministerien oder bei der EU im Brüssel zu Stelle, damit diese heiligen „Quellen der Krisen“ nicht versiegen. Es gibt dafür ein gutes Wort: Krisengewinnler.

Das werden aber die wenigsten sein. Wir haben eine Weltwirtschaftskrise. Eine weltweite Krise des Vertrauens, der existentiellen Sicherheit, der Ökologie, der Gesundheitsfürsorge, der Lohnstruktur bei verstärkten Weltarbeitsteilung (Globalisierung) und rapiden Abnahme von psychosozialen Gesundheit. Hunger und ein Bildungs- und Werteproblem. Durch Korruptionen und Machtmissbrauch bedingte Verbreiterung von Nebenmärkten – der Schwarzmarkt des Kapitals. Und wir haben viel heiße Luft im gesamten Finanzkreislauf. Die 90 Billionen, die mit undurchsichtigen, am Betrug grenzenden Bankprodukten über die Datenleitungen rund um die Welt rotieren vermitteln einen Hauch vom Reichtum. So lange es Strom gibt und die Bildschirme in den Banken und in den Finanzbüros leuchten können. Was ist, wenn der Strom ausgeht? Dann ist diese Menge an geschriebenem Geld weniger Wert und je länger der Stromausfall dauert, desto weniger Wert wird es sein. Dazu kommt noch, dass diese Bankprodukte auch in Verbindung mit vergebenen Krediten stehen – sich sozusagen gegenseitig wie zwei Hungrige ernähren. Dass das nicht lange gut gehen kann, wird zunehmend zu einem Schreckensszenario von jedem „Finanzgenie“. Einige davon haben den Weg ins Gefängnis gefunden, andere werden sich rechtzeitig mit Gewinnen absetzen.

Wir haben eine weltweite Strukturkrise, um die sich keiner kümmert. Diese Strukturkrise ist nicht nur durch Verknappung von Produktionskapazitäten entstanden, sondern durch das Streben nach Macht, mit dem „Tun als Ob“, wurden alle Probleme auf die lange Bank geschoben. Und jetzt lassen sich nicht alle großen Probleme auf einmal bewältigen, obwohl viele der Probleme bereits den kritischen Punkt erreicht haben. Diejenigen, die am meisten über die Zukunft und Enkel reden, denen ist die Zukunft ziemlich egal – sie wollen an jeder Krise gewinnen, und wenn es keine Krise gibt, dann machen sie sich eine. Nicht umsonst sind die Rüstungsetats dermaßen weltweit gestiegen. Es wird an Kriegen kräftig verdient. In Deutschland wird es deshalb sehr interessant und wichtig sein, welche Partei für die Bundestagswahlen 2009 die meisten validen Antworten für die Bewältigung der breiten Strukturkrise haben wird. Wir werden sehr aufpassen müssen – denn diesmal kann es verdammt gefährlich sein, wenn wir nur heiße Luft wählen – wenn wir so kopflos und unüberlegt die wählen, die vermeintlich den wenigsten Schaden einrichten werden. Wir müssen die wählen, die am ehesten in der Lage sind, im wirtschaftlichen und sozialen Bereich das Gemeinwesen wieder zum Atmen zu begleiten. Im Moment steuern die Mächtigen wieder auf einen neuen Krieg.

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Bush bereut Kriegs-Rhetorik
Zum Abschied scheint der US-Präsident fast weich: Seine oftmals heftige Rhetorik vor und während des Irak-Krieges bedauert Bush. „Im Rückblick hätte ich einen anderen Ton, eine andere Rhetorik anschlagen können“, sagte er.

(Wikipedia) Als Wirtschaftskrise bezeichnet man in der Volkswirtschaftslehre die Phase einer deutlich negativen Entwicklung des Wirtschaftswachstums. Daneben bezeichnet man auch negative Entwicklungen bei anderen makroökonomischen Variablen (z.B. Preisniveau, Beschäftigung, Kapitalströme etc.) als Wirtschaftskrise. Eine Wirtschaftskrise kann einzelne oder mehrere Volkswirtschaften oder sogar die gesamte Weltwirtschaft betreffen. Die von einer Wirtschaftskrise betroffenen Volkswirtschaften leiden in der Folge zumeist an sozialen Folgen wie Arbeitslosigkeit, Verarmung breiter Gesellschaftsschichten oder sozialen Unruhen.
Bezogen auf die wirtschaftliche Konjunktur unterscheidet man die drei Ausprägungen Stagnation, Rezession und Depression. Als Stagnation bezeichnet man eine Phase, in der eine Volkswirtschaft nicht wächst und somit der Output zwischen zwei Zeitpunkten stagniert. Allerdings ist es strittig, ob eine Phase der Stagnation schon als Wirtschaftskrise bezeichnet werden kann. In einer Rezession schrumpft nach allgemeiner Definition der volkswirtschaftliche Output hingegen über mindestens zwei aufeinander folgende Quartale. Als Depression bezeichnet man eine lang andauernde Rezession.
Die Gründe für Wachstumskrisen sind vielfältig. Zum einen können sie ausgelöst werden durch eine volkswirtschaftliche Nachfrage, die im Verhältnis zum volkswirtschaftlichen Angebot zu gering ist (siehe Unterkonsumtionstheorie). Dies wiederum kann zurückzuführen sein auf eine einbrechende Binnennachfrage, d.h. einen starken Rückgang der Kaufbereitschaft der Konsumenten (auch als Konsumstreik bezeichnet). Diese wiederum hängt ab vom Vertrauen der Konsumenten in die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung (d.h. Wachstumsaussichten, Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes etc.). Negativ wirken sich hier z.B. große Naturkatastrophen, Kriegsgefahr oder Terroranschläge aus. Auch Rohstoffverknappungen (z.B. in Form eines Ölpreisschocks) führen zu einer Zurückhaltung der Konsumenten. Nach keynesianischer Sichtweise hat auch die staatliche Nachfrage nach Gütern einen starken Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung; senkt der Staat seine Staatsausgaben oder erhöht er die Steuern, so führt dies über einen Multiplikatoreffekt zu einem Rückgang der Gesamtnachfrage und kann somit eine Wirtschaftskrise auslösen oder verstärken.
Wachstumskrisen können auch von der Angebotsseite begründet werden: So kann der Abbau bestehender hoher Überkapazitäten (die so genannte Strukturkrise) zu oben beschriebener Unsicherheit und einem Rückgang der Gesamtnachfrage führen. (Wikipedia)

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