Respekt 2007

„Köhler hält Ältere für unterfordert.“, und „Die Erfahrung der Älteren will er verbinden mit dem Ungestüm der Jungen.“ Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten, 24.12.2007.
Es ist sicher richtig und notwendig, den Älteren wieder mit der Wertschätzung zu begegnen, so wie ihre Erfahrung uns bereichert. Horst Köhler hat Recht, wenn er beklagt, dass dieser Wertschätzung leider in unserer Gesellschaft nicht mehr entsprechender Platz eingeräumt wird.

Bis auf Einzelfälle, zumal sich diese von dem Mangel an Respekt nicht beeindrucken lassen und unbeirrt ihren Weg gehen, ihre Ideen verfolgen. Es ist nicht nur der Mangel an Wertschätzung, die uns die Krisen des Jahres 2007 schmerzlich vor Augen geführt haben.

Respekt ist es, das an allen Ecken und Schnittstellen unseres Gemeinwesens zu fehlen scheint. Ob es Überfälle in der U-Bahn sind, Morde aus niederen Beweggründen wegen jeglichen denkbaren Kleinigkeit oder einfach Mangel an Respekt vor allem, das noch vor einer Sekunde respektvoll behandelt wurde.

Wir werden Respekt wieder lernen müssen, Respekt vor allem, das uns im Leben begleitet – denn meistens sind wir nicht einmal dafür verantwortlich und mächtig genug, das Leben entsteht – deshalb müssen wir Respekt haben, vor uns selbst und vor anderen. Sächlich oder menschlich, alles ist mit den Stricknadeln unseres Leben gestrickt. Wir sind alle nur die Boten der Botschaft, die eine Sekunde Gültigkeit hat – bevor sie vergeht. Mit Respekt werden wir uns gerade noch daran erinnern können. Ohne Respekt werden wir alles verlieren, wofür wir uns anstrengen. Denn jetzt schon macht sich die Grundhaltung breit, als ob es sich nicht lohnen würde, sich anzustrengen. Das macht uns schwach. Auch wenn wir noch lachen.

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