Wie viel Gold hat die Bundesbank?

Der Bestand der deutschen Goldreserven soll in New York lagern. Der gesamte Bestand soll nicht inventarisiert sein. Diese ansonsten in jedem Lager übliche Kontrollpraxis soll unter den Notenbanken „unüblich“ sein. Nun wissen wir nicht, ob die Goldreserven als Forderung der Deutschen Bundesbank in den Büchern stehen, oder ob das Gold tatsächlich als Metall zur Verfügung steht.

Da wird es sehr verständlich und nachvollziehbar, wenn der Bundesrechnungshof die Forderung erhebt, dass die Notenbank die eigenen Goldbestände faktisch nachzählen lässt – im Klartext für jeden: schlicht Inventur im Goldlager macht.

In Zeiten, in denen Geld nach Haushaltslage der Staaten, der EU und vor allem der USA gedruckt wird, muss jede Notenbank nachschauen, mit wie viel Gold sie im Zweifelsfalle in der Lage wäre, die Währung zu Not abzudecken.

In dem Chaos an den Finanzmärkten, unter der erdrückenden Haftung für Rettungsfonds aller Art und unter dem Aspekt der freilaufenden Gelder innerhalb von Target II ist es nur verständlich, wenn man sich an Anfang der 70er Jahre erinnert: anders als Versprochen haben die USA damals die Goldforderungen anderer Nationen über lange Zeit nicht erfüllen können. Deshalb wurde die Golddeckung  auch aufgegeben. Am 15. August 1971 (http://de.wikipedia.org/wiki/Goldstandard ) kündigte US-Präsident Richard Nixon die Bindung des Dollar an Gold auf.

Goldbestände:

USA:                                                    8133,5 Tonnen

Deutschland:                                         3396,3 Tonnen (nicht inventarisiert)

Italien:                                                 2451,8 Tonnen

Frankreich:                                           2435,5 Tonnen

Der internationale Währungsfonds IWF:      2814 Tonnen

Sonst wird alles gezählt und erfasst. Sogar Datenschutz deshalb des Öfteren nicht beachtet. Aber wieder Mal in der Finanzbranche, da herrschen andere Gesetze. Wenn es passt, werden eben Grundsätze eines ordentlichen Kaufmanns über Bord geworfen.

Es wäre aber wichtig, wenn ein Staat, wie Deutschland, der für so viele Schulden haftet wüsste, mit wie viel Gold der Staat fest rechnen kann, in dem selben Moment, wenn der Staat es brauchen würde. Im Moment ist nicht klar, wie viel Tonnen Gold tatsächlich vorhanden sind und wer eigentlich der Besitzer der Goldbestände von Deutschland ist. Ist Deutschland Eigentümer und Besitzer? Es scheint auch noch zwei unterschiedliche Rechtsauffassungen zu geben. Ein wenig zu viele Unklarheiten in einer Zeit von täglich wachsenden Schulden.

Ist Golddeckung ein Ausweg aus der Schuldenspirale?

Bis Anfang der 70er-Jahre bildete ein Goldstandard die Grundlage des Währungssystems der wichtigsten Industrienationen. Bei einer solchen Golddeckung ist die Menge des in Umlauf gebrachten Geldes an das Edelmetall gekoppelt. Im Lauf der Jahre war zwar die strikte Gold-Geld-Parität aufgeweicht worden, doch das System von Bretton Woods etablierte nach 1945 einen Gold-Dollar-Standard und band die Währungen der Industrienationen zu festen Wechselkursen an den Dollar – und damit zumindest indirekt ans Gold. Die Vorteile eines solchen Systems liegen auf der Hand: Eine Notenbank kann die Geldmenge nur in dem Maß erhöhen, in dem sie Goldreserven besitzt. Damit können auch Regierungen nicht unbegrenzt Schulden machen, Geld drucken und so eine Inflation heraufbeschwören. ( FOCUS Online:

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