Produktivfaktor Gesundheit

 

Der russische Wirtschaftstheoretiker Nikolai Kondratieff (1892-1938) hat 1926 die Theorie von den sog. langen Konjunkturwellen entwickelt.

 

 

Die Welle beschreibt das Wachstum der Industriegesellschaften (Makroökonomie). Die langen Wellen der Ökonomie gehen immer einher mit einer technischen oder sozialen Basisinnovation. Diese ermöglichte dann jeweils neue Entwicklungsprozesse. Das industrielle Zeitalter begann mit der Dampfmaschine, dem Webstuhl und der Textilindustrie. Inzwischen befinden wir uns in der fünften Kondratieff-Welle, die vom Computer und der Kommunikationstechnologie geprägt ist.

 

 

Am Übergang von der vierten zur fünften Welle ist deutlich geworden, dass nicht mehr ausschließlich materielle Güter oder die Bereitstellung von Energie die wirtschaftlichen Erfolge bedingen. Wichtiger geworden sind die Fähigkeiten von Menschen mit kreativen Ideen, das menschliche Potenzial oder das Humankapital. Heilpraktiker arbeiten z. B. mit dem inneren Humankapital bereits zusammen (Ressourcen orientiert).

Leo A. Nefiodow stellt in seinem Buch (Leo A. Nefiodow, 1996): „Der sechste Kondratieff. Wege zu Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information“) über den sechsten Kondratieff die Frage, welche Basisinformationen den kommenden globalen Aufschwung begründen werden. Seine Antwort lautet: „Der sechste Kondratieff wird seine Antriebsenergie aus dem Streben nach einer ganzheitlich verstandenen Gesundheit beziehen, in deren Zentrum, als Basisinnovation, die Erschließung psychosozialer Potenziale stehen wird.“ Wird diese Wirtschaftstheorie Realität, gehört die Zukunft Wirtschaftssystemen, Konzernen und Betrieben, die psychosoziale Gesundheit als Basis und Voraussetzung für ihr Werden und Entwickeln sehen. Gesundheit wird somit zum Motor für die wirtschaftlichen Erfolge der Zukunft und die Beziehungsmedizin zum Produktionsfaktor von morgen.

Das Unternehmen ist nur so stark wie seine Mitarbeiter
Eine gesunde Teamkultur stärkt das individuelle Wohlbefinden und den Wohlstand der Organisation. Selbstorganisation und Eigenverantwortung halten gesund und steigern gleichzeitig die Produktivität. Das Wissen um die Ziele und den Zweck des eigenen Tuns hält Belegschaften zusammen und beteiligt die Mannschaft direkt an der Suche nach Lösungen.

Sie können so zu aktiven Mitgestaltern ihrer Arbeitswelt werden. Am Beispiel von Rückenschmerzen ist zu sehen, dass körperliche Belastungen weniger Einfluss auf die Entstehung haben als Faktoren wie Arbeitskultur, Betriebsklima und autoritäre Führungsstile. So führen positive innerbetriebliche Kommunikation, transparente Unternehmensverhältnisse, der Abbau von Führungsproblemen zum deutlichen Rückgang von Rückenschmerzen. Pauschalisierte Maßnahmen wie Rückenschule oder das Einführen von Massagen alleine bringen dagegen wenig Erfolg und wirken auch nicht nachhaltig. Moderne betriebliche Präventionskonzepte zur Lösung von Rückenschmerzen sind Maßnahmen der Persönlichkeits-/Organisationsentwicklung und der betrieblichen Sozialbeziehungen. Hierzu gehören auch präventive Maßnahmen, die Stress abbauen helfen.

Bevor bestimmte Maßnahmen in Angriff genommen werden, bedarf es daher einer guten Analyse der Unternehmens- und individuellen Mitarbeitersituation.

Gesundheitsmanagement beinhaltet auch Persönlichkeits-/Organisationsentwicklung und Beziehungsmanagement. Sie greifen ineinander und entwickeln gegenseitige Synergien. Dies fördert das Wachstum des Unternehmens und der Gesundheit des einzelnen Mitarbeiters in der Mannschaft. Dieser Anspruch ist mit voller Absicht unbescheiden. Wir wollen die Arbeitswelt verändern – wirksam, human und nachhaltig.

Innovationen verstehen

Eine Wirtschaftsphase hat nach dieser Theorie eine Dauer von ca 40 – 60 Jahren. Eine klare Abgrenzung zwischen zwei Zyklen ist meist nicht möglich, da die Grenzen ineinander stark verlaufen.

Bisherige Phasen

1. Phase: ca. 1780 – 1849: Basisinnovation: Erfindung der Dampfmaschine, Baumwolle

2. Phase: ca. 1849 – 1890: Basisinnovation: Eisenbahn, Stahl

3. Phase: ca. 1890 – 1940: Basisinnovation: Elektrotechnik, Chemie

4. Phase: ca. 1940 – 1990: Basisinnovation: Petrochemie, Automobil

5. Phase: seit 1990: Basisinnovation: Informations- und Kommunikationstechnik, Computer

Im Moment befinden wir uns noch in der rapiden Aufschwungphase des Zyklus.

Zukünftige Phasen
Welche Phase als nächstes folgt ist noch sehr umstritten. Es gibt einige Ansätze, die Technologie als Basis für die 6. Phase des Kondratieff Zyklus nennen. Als Möglichkeiten werden genannt:

– Gesundheit

– Nanotechnologie

– Biotechnologie

– Regenerative Energien

– Netzwerke, Vernetzung und Kooperationen

Beispiel

Ein Beispiel für eine Basisinnovation ist die Dampfmaschine. Sie wurde vielseitig eingesetzt, zum Beispiel als Antrieb für einen Webstuhl. Dies war sehr viel effektiver als ein Spinnrad. Dadurch sanken die Produktionskosten der Unternehmer und die Gewinne stiegen.
Als man allerdings alternative Transportwege suchte, viel auf, dass die Dampfmaschine noch Recht teuer hierfür war. So kam es zur Entwicklung der Eisenbahn. Diese war für den Transport hervorragend geeignet.

Links zum Thema:

http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyid=234

http://de.wikipedia.org/wiki/Kondratjew-Zyklus

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/17/17642/1.html

http://www.community-of-knowledge.de/cp_artikel.htm?artikel_id=139

http://de.wikipedia.org/wiki/Innovation

http://de.wikipedia.org/wiki/Innovationsmanagement

http://www.wirtschaftundschule.de/Lexikon/I/Innovation.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Pfadabhängigkeit

http://de.wikipedia.org/wiki/Erfindung

 

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