Geldentwertung, Währungsreform und Wahlen 2009

Glauben Sie wirklich, dass die größte Wirtschaftskrise seit 80 Jahren einfach so nach einem Jahr aufhört? Selbst wenn es im unwahrscheinlichen Fall so kommen sollte, hat diese Rettung die unvorstellbare Summe von rund 2 Billionen Dollar gekostet. Und das ist nur das geschätzte Volumen der weltweiten staatlichen Konjunkturpakete. Doch diese 2 Billionen Dollar sind jetzt schlicht und einfach neue Staatsschulden, die auch irgendwann einmal wieder zurückgezahlt werden müssen. Und da sind wir dann wieder alle als Steuerzahler gefordert.

CDU und SPD fahren einen Schmusekurs, die Opel-Sache ist fürs erste vom Tisch (um nicht zu sagen: unter den Teppich mit unklaren Absprachen und Absichten gekehrt), der Dax liegt auf Jahreshoch, Schulden und Rezession sind auf einmal kein Thema mehr. So viel Friede, Freude, Eierkuchen ist mehr als verdächtig! Alle unangenehmen Wahrheiten werden systematisch ausgeblendet – auch in den Sendungen, wo es zwischen den Politikern mal ausnahmsweise leidenschaftlich um etwas oder für etwas geht. Doch die desolate Lage lässt sich weder mit Schweigen noch mit Leidenschaft auf Nebenschauplätzen verschweigen.

Das alles kann uns leider nicht egal sein. Politik- und Staatsverdrossenheit sind nicht die richtige Antwort. Denn egal wer nach dem 27. September das Ruder in der Hand hält – die 2 Hauptfolgen dieses verantwortungslosen Handelns werden wir alle tragen: INFLATION und HÖHERE STEUERN
Beides kann uns noch bis Ende des Jahres 2009 blühen. Privat kann man den eigenen Wohlstand vor den Vermögensvernichtern klassisch retten: Geld nur kurzfristig in wirklich sichere Papiere anlegen, das Geld auf mehrere Banken verteilen und Sachwerte festhalten (wobei Gold jetzt nicht mehr nachgekauft werden kann, liegt heute den ganzen Tag über 1000$/Unze, im Moment bei 1016 $ bei einem stabilen Aufwärtstrend).

Wenn ich mir die ganzen Lobbyisten weg denke, dann denke ich nach, wie könnte das wirtschaftliche Problem für alle vorteilhaft gelöst werden, was für Fehler sind denn gemacht worden, dass wir auf den nächsten Höhepunkt der Wirtschaftkrise zusteuern? Wie können die verzockten Verursacher zu Verantwortung gezogen werden? Wie können solche unsagbaren Zustände in naher und ferner Zukunft verhindert werden? Wer ist Systemrelevant: der Bürger oder die Bank (auch finanziell gesehen)?

Da ich beobachte, wie sich Maßstäbe und Menschenbild massiv in Richtung Verdinglichung verschoben haben, komme ich nicht umhin, über grundsätzliche Fragen der Neuen Sozialen Marktwirtschaft nachzudenken. Ein Wahlkampfthema der SPD, das sie selbst stiefmütterlich behandelt und sich nicht traut, es richtig in Vordergrund zu stellen. Fachlich im sozialdemokratischen Kontext für nachhaltige Veränderungen zu kämpfen. Ich glaube, es geht. Muss drüber nachdenken. Fortsetzung folgt. 27.9.09 ist nicht mehr weit.

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